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Öffentliche Tagung „Performativität in Sprache und Recht

In kaum einer anderen Fachsprache sind Sprechen und Handeln so eng miteinander verwoben wie in der Rechtssprache. Mit der öffentlichen, interdisziplinären Tagung „Performativität in Sprache und Recht" am 18. und 19. Oktober im Nikolakloster wollen die Juristische Fakultät und die Philosophische Fakultät die Kraft und die Wirkweise der Rechtssprache beleuchten und Interessierte aus Wissenschaft und Praxis zusammenbringen.

| Lesedauer: 2 Min.

Ist Sprechen in juristischen Kontexten auch Handeln? Wenn ja welche Konsequenzen ergeben sich dann für die juristische Fachsprache, in ihrer Erforschung und in der Rechtspraxis? Trotz der hohen Relevanz juristischer Texte haben auch kompetente Muttersprachler oft große Probleme, sich in dieser Fachsprache zurechtzufinden. „Zu einem adäquaten Verständnis des Zusammenhangs zwischen Sprache und Recht gehört auch die Tatsache, dass Sprache hochgradig performativ ist und so einen wichtigen Beitrag zur Schaffung rechtlicher Normen leistet, erklärt Prof. Dr. Rüdiger Harnisch, Inhaber des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft. „Gerade hier hat sich gezeigt, dass ein interdisziplinärer Ansatz, der Vertreterinnen und Vertreter der Germanistischen und Anglistischen Linguistik sowie der Rechtswissenschaften zusammenbringt, vielversprechende Forschungsergebnisse hervorbringen kann, die für die Praxis relevant werden.

Elf Vorträge behandeln Muster, Traditionen und Strukturen in der Rechtssprache und zeigen den performativen Charakter des juristischen Tätigkeitsfeldes auf. „Das Wissen um Diskursstrukturen kann beispielsweise nützlich sein, um erfolgreich in rechtlichen Kontexten zu handeln, sagt Prof. Dr. Jochen Bung, Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie und Rechtsphilosophie.

Aber auch die Expertinnen und Experten der Rechtswissenschaften sind sich der Bedeutung und Wirkweise der sprachlichen Kraft nicht immer bewusst, stellt Prof. Dr. Rainer Wernsmann, Inhaber des Lehrstuhls für Staats und Verwaltungsrecht, insbesondere Finanz- und Steuerrecht, fest. „Die Tagung möchte sich daher ausdrücklich dem performativen Charakter von Sprache in rechtlichen Kontexten widmen und Expertinnen und Experten, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie die interessierte Öffentlichkeit auf diesem Gebiet zusammenbringen.

Die Tagung wird gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung.

Alle Veranstaltungen finden im Raum 403, Gebäude Nikolakloster, Innstraße 40 statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

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Referat für Medienarbeit

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Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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