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Passauer Romanistin veröffentlicht erstes Handbuch zur Verbreitung der Weltsprache Französisch

Prof. Dr. Ursula Reutner, Lehrstuhlinhaberin für Romanische Sprach- und Kulturwissenschaft, hat im Münchener Institut français ihr Handbuch "Manuel des francophonies" vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste umfassende Darstellung der Sprachensituation in frankophonen Ländern nach einheitlichen Kriterien und einheitlicher Struktur.

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Foto mit Dr. Paul Alibert (Attaché für Wissenschafts- und Hochschulkooperation für Bayern und Baden-Württemberg), die Autorin Prof. Dr. Ursula Reutner, der französische Generalkonsul Pierre Lanapats, der Direktor des Institut français Thomas Vautravers

Dr. Paul Alibert (Attaché für Wissenschafts- und Hochschulkooperation für Bayern und Baden-Württemberg), die Autorin Prof. Dr. Ursula Reutner, der französische Generalkonsul Pierre Lanapats, der Direktor des Institut français Thomas Vautravers (Quelle: Institut français de Munich)

Das Französische ist eine Weltsprache, die auf fünf Kontinenten verbreitet ist. An der Universität Passau ist das erste Handbuch entstanden, das ihre Verbreitung in der Welt umfassend dokumentiert. 30 verschiedene Frankophonien in Europa, Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien werden nach einheitlichen Kriterien und einheitlichen Strukturen vorgestellt. Dazu zählen die soziolinguistische Situation, die Sprachgeschichte, die interne und externe Sprachpolitik sowie die Charakteristika und Unterschiede des Französischen für jede einzelne Frankophonie und die Gemeinsamkeiten der Entwicklung des Französischen in- und außerhalb des Mutterlandes.

"Weltweit erstmalig wird der Terminus 'Frankophonie' dabei in den Plural gesetzt und Frankreich in seiner regionalen Vielfalt in die Betrachtung der Frankophonien eingeschlossen", erläutert Reutner. 35 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf Ländern trugen dazu bei, dass das Handbuch die Entwicklung der frankophonen Länder und Regionen auf dem aktuellen Stand reflektiert.

Im Blauen Saal des französischen Kulturinstituts in München wurde das Buch vor zahlreichen Gästen aus dem In- und Ausland präsentiert. Thomas Vautravers, Direktor des Institut français, begrüßte die Gäste und hob den Beitrag des Werks zur Förderung des Französischen und der Frankophonie hervor. Der Autorin und Herausgeberin sei es gelungen, das Französische in all seiner Vielfalt und Stärke zu reflektieren. Das Buch zeige so die Strahlkraft des Französischen in ihren vielfältigen Facetten auf.

Die bedeutende Rolle der Frankophonie betonte auch Pierre Lanapats, Generalkonsul der Französischen Republik in München, und warb als "Anwalt der Frankophonie" für deren Förderung. Das Französische werde nicht nur weltweit in 58 Ländern von 270 Millionen Sprechern gesprochen, sondern die Frankophonie sei auch ein internationales Kulturerbe, das in viele weitere Länder ausstrahlt, wie das Handbuch aufzeige. Dieses beleuchte die Vielfalt der Frankophonie mit einer beeindruckenden Kohärenz der Systematisierung, die entscheidend zum Verständnis der einzelnen frankophonen Gebiete beitrage.

Im Anschluss präsentierte Prof. Dr. Reutner in ihrem Hauptvortrag "Les francophonies - une typologie" zentrale Thesen und Erkenntnisse des Handbuchs. Dabei konzentrierte sie sich auf drei Aspekte des Sprach- und Kulturkontakts: die historische Genese der Frankophonien durch vielfältige Kulturkontakte, die Sprachenpolitik angesichts mehrsprachiger Situationen in den einzelnen frankophonen Ländern und nicht zuletzt die Fähigkeit des Französischen, den lexikalischen Reichtum anderer Kulturen aufzunehmen, zu adaptieren und zu verbreiten. Der Kontakt zu anderen Sprachen und Kulturen sei für die Herausbildung so unterschiedlicher Frankophonien wie derjenigen in Quebec, im subsaharischen Afrika oder auch in Südostasien verantwortlich und führte beispielsweise in Haiti zur Entstehung einer französischbasierten Kreolsprache. Die Koexistenz verschiedener Sprachen in den einzelnen Regionen birgt Herausforderungen bei der Sprachenwahl in Schule, Medien und Verwaltung, deren politische Regelung in den einzelnen Gegenden unterschiedlich gemeistert wird. "Gleichzeitig prägen die Sprecher ihre spezifische Varietät des Französischen, wodurch sie die Sprache kulturell bereichern und zu ihrer bemerkenswerten Vitalität beitragen", so Reutner.

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