Nahezu alle Disziplinen der Wissenschaft beschäftigen sich in irgendeiner Weise mit 'Grenzen'. Der Grenze kommt dabei in der Regel die Funktion eines Übergangsraumes zu, der sich als Zeichen einer Transmission/Transition auszeichnet. Ein Grenzraum kann seinerseits stabil oder instabil sein. Innerhalb der Kulturwissenschaften werden Grenzziehungen als kulturelle Handlung betrachtet. Folglich lassen Grenzziehungen, das bedeutet die Ausweitung oder die Zurücknahme von Grenzen, sowie deren Beschreibungen Rückschlüsse auf die Strukturen einer Kultur zu. Im Rahmen einer Ringvorlesung beleuchten Nachwuchswissenschaftler der Universität Passau das Phänomen Grenze beispielsweise in der Musik, in der Literatur, der Religion oder in der Politik.
Einbettung des Projektes in die Graduate School und Zielsetzung
Die Veranstaltung "GRENZEN. KONSTRUKTIONEN UND BEDEUTUNGEN" bietet einen Rahmen, den wissenschaftlichen Nachwuchs der Philosophischen Fakultät der Universität Passau, der in der Graduate School of International Cultural Studies integriert ist, über die Fachgrenzen hinweg zusammenzubringen und dessen Forschungsbeiträge transparent zu machen. Das Thema der Grenze ist ein relevantes Paradigma in allen kulturwissenschaftlichen Disziplinen und bietet sich an, aus den einzelnen Fachwissenschaften beleuchtet zu werden.
Alle Vorträge finden jeweils mittwochs um 18.30 Uhr im Hörsaal 3 (Philosophicum, Innstraße 25) statt.
Programm
Mittwoch, 30. April Martina Weis: Kulturwissenschaft - eine Wissenschaft von Grenzen und Entgrenzung?
Mittwoch, 7. Mai Ralf Jeremias: Die neue Entgrenzung und Vergrenzung der sozialen Welt
Mittwoch, 14. Mai Nora Pleßke: "London Underground": Der Grenzraum einer Metropole
Mittwoch, 21. Mai Christoph Mager: Grenzen populärer Musik: die geographische Produktion von Differenz im deutschen HipHop
Mittwoch, 28. Mai Christian Dölle: "Mission accomplished?" - Soziokulturelle Begrenzungen amerikanischer Demokratisierungsstrategien am Beispiel des Irakeinsatzes
Mittwoch, 4. Juni Alev Inan: Das Ende der Interkulturellen Pädagogik? - Von Grenzziehungen im neuen Wertediskurs
Mittwoch, 11. Juni Heinrich Kirschbaum: Die Staatsgrenzen der Romantik: Zur Funktion des "grenzenlosen" Russland bei Adam Mickiewicz
Mittwoch, 18. Juni Alexander Gropper: Grenzgänger im Namen des Heiligen Geistes. Lateinamerikanische Evangelikale und ihre Beziehung zu afroamerikanischen Religionen
Mittwoch, 25. Juni Joanna Rostek/Gerold Sedlmayr: Berührung im Überfluss. Körperzonen und Grenzregionen in Ian McEwans On Chesil Beach (2007)
Mittwoch, 2. Juli Benedikt Kuhnen: Emmas Dilemma auf dem Fußballplatz - Eine kulturwissenschaftliche Analyse der Konstruktion und Auflösung von Geschlechtergrenzen im Fußball
Mittwoch, 9. Juli Laila Nissen: Entgrenzung von Zeit und Raum in der lateinamerikanischen Stadtliteratur
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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Verena Kolb, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen, Tel. 0851/509-2813, oder an Dennis Gräf, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Tel. 0851/509-2773, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.