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Rassenmord vs. Klassenmord

Fachtagung an der Universität Passau vom 18. bis 20. November vergleicht die ideologischen Grundlagen der nationalsozialistischen und kommunistischen Verbrechen.

| Lesedauer: 2 Min.

Adolf Hitler und Josef Stalin, Nationalsozialismus und Kommunismus – sind die Verbrechen dieser totalitären  Systeme vergleichbar? Welche Rolle spielt die Ideologie dabei? Diesen Fragen geht eine von der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig und dem Historiker Frank-Lothar Kroll organisierte Expertentagung vom 18. bis 20. November an der Universität Passau (Nikolakloster, Raum 403, Innstraße 40) auf den Grund. Die Fachleute aus ganz Deutschland betreten dabei politisch vermintes Terrain. Zuletzt sorgte das Verbot des Staatssekretärs im Innenministerium Sachsen-Anhalts für Wirbel. Seine Untergebenen sollten eine von der dortigen Landeszentrale für politische Bildung organisierte Lehrerfortbildung nicht besuchen. Erst nach Protesten und Debatten im Landtag fand die Veranstaltung zu NS- und SED-Diktatur statt. „Solche Vorfälle zeigen, dass dieses Thema hochemotional diskutiert wird. Wir wollen mit der Tagung einen Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung leisten“, erklärt Barbara Zehnpfennig, Professorin für politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau.

Obwohl sich beide System­arten dadurch auszeichneten, dass in ihnen eine Weltanschauung in praktische Politik transformiert werden sollte, wird die Bedeutung dieser Weltanschauung seitens der Forschung massiv relativiert – im Nationalsozialismus, weil dessen theo­retische Grund­lagen als so dürftig betrachtet werden, dass sie als Fundament für das System nicht taugen; im Kommunismus, weil die Theorie angeblich so weit über der Praxis steht, dass sie für diese nicht in Anspruch genommen werden kann. Die Verbrechen fänden letztlich so keine Erklärung, obwohl sie in der Ausführung, näm­lich als Klassenmord und als Rassenmord, kaum anders denn als ideologisch motiviert verstanden werden können. Dieses Paradox wird Gegenstand der Tagung sein, die einen Beitrag zu seiner Auflösung leisten möchte.

Die Presse ist zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen. Die Referenten stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851 509-1430, oder an Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, Tel. 0851 509-2830.

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Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
kommunikation@uni-passau.de

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