Die Veranstaltung wird durch die Initiative Perspektive Osteuropa am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen (Prof. Dr. Thomas Wünsch) in Kooperation mit der Medienwelt Vesper GmbH & Co. KG organisiert. Die Filmvorführung wird aus Mitteln des Förderprogramms "Grenzgänger" unterstützt. "Grenzgänger" ist ein Programm der Robert-Bosch-Stiftung, das in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin e. V. durchgeführt wird.
Kolyma: tiefster und bitterkalter Nordosten Sibiriens. In der Stalin-Ära wurden hier Millionen von Menschen unter schrecklichen Bedingungen in Arbeitslager gesperrt und schürften nach Gold. Unzählige ließen ihr Leben. Für Beerdigungen gab es keine Zeit, die Kolyma-Straße gilt als "der längste Friedhof der Welt". Filmemacher Stanis?aw Mucha unternimmt einen waghalsigen Roadtrip: Von der Hafenstadt Magadan reist er nach Jakutsk, der kältesten Großstadt weltweit. Auf der Route der Gefangenen sucht er im Land von Gold und Tod nach dem Leben heute. Kann man dort glücklich sein? Wie erzieht man die Kinder? Wie verdient man Geld, singt oder stirbt? Seine Begegnungen mit überraschend offenen Menschen ergeben das lebendige Porträt einer Region - immer im Schatten der Vergangenheit.
Der viel beachtete Autorenfilmer Stanis?aw Mucha ist ein polnischer Regisseur, der in Deutschland lebt und arbeitet. Sein Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg schloss er 2000 mit Auszeichnung ab. Seine Dokumentarfilme sind geprägt durch komische Geschichten, absurde Entwicklungen und skurrile Figuren. Viele seiner Filme avancierten zu Festivallieblingen und wurden mit Auszeichnungen geehrt, u. a. mit dem Preis der deutschen Filmkritik. Sein neuestes Werk "Kolyma" wurde als bester Dokumentarfilm auf dem "Achtung Berlin"-Filmfestival 2018 ausgezeichnet.
Der Eintritt zur Filmvorführung beträgt sechs Euro (ermäßigt 5,50 Euro).