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Sprachliche Regionalforschung der Uni Passau bei der Landesausstellung Bayern-Böhmen und der Gartenschau Waldkirchen

| Lesedauer: 3 Min.

2007 ist das ‚Jahr der Geisteswissenschaften’ – mit zahlreichen Aktionen soll geisteswissenschaftliche Forschung der breiten Öffentlichkeit nähergebracht werden. Für die Sprachwissenschaftler an der Universität Passau bieten sich in diesem Jahr gleich zwei im doppelten Wortsinne „naheliegende“ Möglichkeiten, die Ergebnisse ihrer sprachwissenschaftlichen Regionalforschungen den Bürgern zu präsentieren: die Landesausstellung Bayern-Böhmen und die Landesgartenschau in Waldkirchen.  

An der Universität Passau wurde zu Beginn dieses Jahres wieder ein Projekt bewilligt, das zu gleichen Teilen aus Mitteln der Europäischen Union und der Universität Passau (jeweils knapp 78.000 Euro) finanziert wird: „Siedlungsnamen im Grenzraum Bayerischer Wald und Böhmerwald“. Damit wird eine gute Tradition von Drittmittelprojekten des Lehrstuhls für Deutsche Sprachwissenschaft (Prof. Dr. Rüdiger Harnisch und dessen Vorgänger Prof. Dr. Hans-Werner Eroms) fortgesetzt, der mit Prof. Dr. Ludwig Eichinger in großem Umfang Gelder von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und vom Bayerischen Wissenschaftsministerium für die Langzeitprojekte ‚Sprachatlas von Niederbayern’ und ‚Sprachatlas von Oberbayern’ eingeworben hatte. Nach Abschluss dieser mittlerweile in der letzten Publikationsphase befindlichen Projekte wird nun im bayerisch-tschechischen Grenzraum geforscht. Das zweijährige Projekt: ‚Orts- und Flurnamenforschung im Bayerischen Wald und Böhmerwald’ bildete einen ersten Schritt, noch auffindbare verbliebene Sprecher des bairischen Dialektes im Böhmerwald auf Tonband aufzunehmen. Ein Teil der Tondokumente wurde nach dem Vorbild des ‚Sprechenden Sprachatlasses von Niederbayern’ (SNiB, 2004), in einer CD-ROM verarbeitet, die in einigen Wochen unter dem Namen ‚Sprechender Sprachatlas Bayerischer Wald und Böhmerwald’ (SBuB) im Handel erhältlich sein wird.  

Universitäre Grundlagenforschung, die ihre Daten aus der Region bezieht, hat und nutzt im ‚Jahr der Geisteswissenschaften’ die Aufgabe, diese Forschungsergebnisse auch wieder der Region zugänglich zu machen. Dazu gibt es zwei Gelegenheiten, die ein breites öffentliches Interesse genießen: Im Rahmen der ‚Landesausstellung Bayern-Böhmen’ wird die Forschergruppe ‚Sprachatlas Böhmerwald’ am Mittwoch, 13. Juni, in Zwiesel (19 Uhr, Haus des Gastes in Zwiesel, Stadtplatz 31) die bisherigen Früchte ihrer grenzüberschreitenden Forschungen präsentieren. Danach wird die Gartenschau ‚Natur in Waldkirchen’ am 23. und 24. Juli Gastgeber der Passauer Sprachforscher sein, die dort die Ergebnisse ihrer Dialektforschungen vorstellen werden. Für beide Veranstaltungen hoffen die Dialektologen der Universität Passau auf zahlreiche Interessenten und anregende Gespräche, damit die sprachliche Vernetzung zwischen der Universität und ‚ihrer’ Region weitergeführt und womöglich noch intensiviert werden kann.  

Der Sprechende Sprachatlas Bayerischer Wald und Böhmerwald, SBuB
In den bayerischen Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen und in den tschechischen Kreisen Prachatice, Český Krumlov und Klatovy wurden Tonbandaufnahmen zu den noch ältesten gesprochenen Dialektformen gemacht. Ein Teil des erhobenen Materials ist in dem Sprechenden SBuB aufbereitet, und zwar so, dass man auf einer ansprechenden Karte mit der Maus „spazieren gehen“ und Orte und Ausdrücke ganz nach individuellen Wünschen auswählen kann.  

Siedlungsnamen im Grenzraum Bayerischer Wald und Böhmerwald, SiGBuB
In dem durch die EU und die Universität Passau geförderten Projekt werden die ältesten Ortsnamen im Grenzraum untersucht und die Ergebnisse publiziert. Begonnen wird mit den Landkreisen Freyung-Grafenau und Prachatice. Dr. Wolfgang Janka (Uni Passau) bietet in einem Kurzvortrag Einblicke in die Erforschung der Ortsnamen anhand von ausgewählten Beispielen.  

Programm in Zwiesel
·         Begrüßung durch Robert Zettner, 1. Bürgermeister der Stadt Zwiesel, und Prof. Dr. Rüdiger Harnisch, Universität Passau
·         Präsentation der CD-ROM: SBuB, John Feuerer, Mediaproducer der Firma ARTJOHN und Dr. Johann Dirndorfer, Rechenzentrum Universität Passau
·         Vortrag „EU-Förderung für die Sprachwissenschaft“ von Kaspar Sammer, Geschäftsführer der EUREGIO Bayerischer Wald – Böhmerwald
·        „Zur Erforschung der Siedlungsnamen anhand von Beispielen aus Zwiesel“ von Dr. Wolfgang Janka, Universität Passau  

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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte Dr. Rosemarie Spannbauer-Pollmann, Tel. 0851/509-2785, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.

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