Um neue Einsichten in digitale Repräsentationen und Prozesse des Aushandelns erinnerungskultureller Bestände im östlichen Europa zu gewinnen, setzt die Spring School auf die Kombination von qualitativen Methoden der Kulturwissenschaften wie Erinnerungskulturforschung mit quantitativen Methoden wie Web Mining. 15 Doktorandinnen, Doktoranden und Post-Docs aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Großbritannien, Polen, Serbien, der Ukraine, Russland und den USA beschäftigen sich in Arbeitsgruppen mit Erinnerungskulturen, die auf Kommunikationsgattungen im World Wide Web basieren, beispielsweise soziale Netzwerke, Blogs, YouTube, Nachrichtenportale, Regierungs- sowie NGO-Webseiten. Zusätzlich stehen Workshops und Impulsvorträge von führenden Expertinnen und Experten auf dem Programm.
„Der Einfluss des Internets auf die heutige gesellschaftliche und politische Realität ist nicht zu unterschätzen. Die Widerstandsbewegung gegen Präsident Vladimir Putin etwa nutzte internetbasierte Kommunikation, um Proteste zu organisieren und zu diskutieren. Uns interessiert beispielsweise, wie dabei sowohl von den Protestierenden als auch von staatlichen Internetmedien Erinnerungen an die Perestroika, die Orange Revolution in der Ukraine oder den Arabischen Frühling eingesetzt werden“, erklärt Prof. Dr. Dirk Uffelmann, Vizepräsident für Lehre und Studium.
Betreut und durchgeführt wird das Programm von Prof. Dr. Alexander Etkind (Universität Cambridge), Dr. Polly Jones (Universität Oxford) und Prof. Dr. Dirk Uffelmann. „Das Projekt ‚Digital Mnemonics‘ schlägt Brücken zwischen den Kulturwissenschaften und der Informatik“, so Uffelmann. „Dies entspricht dem Leitmotiv der Universität Passau, im Zuge der Gesamtstrategie TechnikPlus Wissenschaft für die vernetzte Gesellschaft zu fördern und mit Leben zu füllen.“
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