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Studienbeiträge in Passau: Konsens mit Studierendenvertretung und maximale Transparenz

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Für Mittwoch (13. Mai) hat das Bündnis "Studieren ohne Studiengebühren" zu einer bayernweiten Demonstration gegen Studienbeiträge aufgerufen. In Passau soll die Demonstration auf dem Mensavorplatz beginnen und sich durch die Innenstadt bis zum Residenzplatz ziehen. "Wir haben bei der Entscheidung über die Verwendung der Beiträge bisher immer Einvernehmen mit den Studentenvertretern erzielt", betont Universitätspräsident Professor Dr. Walter Schweitzer die Situation in Passau, äußert aber auch gewisses Verständnis für die Studierenden. Im Internet hat die Universität bereits seit zwei Jahren umfassende Informationen über die Studienbeiträge einschließlich deren Verwendung bereitgestellt - teilweise bis auf den Cent genau: <link>www.uni-passau.de/1984.html.

Von den rund 8.100 Studierenden (Sommersemester) an der Universität Passau müssen etwa 5.600 pro Semester 485 Euro Studienbeiträge bezahlen. Der Universität standen im Jahr 2008 rund 5,8 Millionen Euro aus diesen Mitteln zur Verfügung, im Jahr 2009 sind es voraussichtlich knapp 5,4 Millionen Euro. Diese Mittel, die ausschließlich der Verbesserung der Studienbedingungen dienen, werden in Passau insbesondere in zusätzliches Personal (beispielsweise Lektoren im Sprachenzentrum und zusätzliche Professuren), in ein umfangreiches Angebot im Zentrum für Schlüsselqualifikationen und verlängerte Öffnungszeiten in der Bibliothek investiert.

"Abschaffung der Studienbeiträge wäre Katastrophe"
Eine Abschaffung der Studienbeiträge, wie sie von einigen Studierenden gefordert wird, "wäre für die Universität eine Katastrophe", betont Schweitzer. "Wir müssten die Verträge mit einer ganzen Reihe an Mitarbeitern auslaufen lassen, müssten die Angebote des Zentrums für Schlüsselqualifikationen auf ein Minimum zurückfahren und beispielsweise die Öffnungszeiten in der Bibliothek erheblich reduzieren." Seiner Ansicht nach sei es derzeit nämlich unvorstellbar, dass der Staat den Wegfall der Studienbeiträge mit anderen Mitteln kompensieren würde und der Status Quo gehalten werden könnte.

Universität berät Verwendung mit der Studierendenvertretung
Eigentlich sind Kai Hofmann und seine Mitstreiter von der Studierendenvertretung gegen Studienbeiträge, aber "wenn Studierende schon zahlen müssen, wollen sie sich bei der Verteilung aktiv und kompetent einbringen", sagt Kai Hofmann gegenüber dem Universitätsmagazin Campus Passau. Neuerdings spricht die Vertretung deshalb direkt mit den Leitern der Einrichtungen, die Geld erhalten. Gleichzeitig hat er den Kontakt zu den fünf Fakultäten intensiviert.

Es geht darum, die Jahresplanung der Universität kritisch zu hinterfragen und in diversen Gremien mit den Beteiligten zu diskutieren. Die Universitätsleitung steht diesem Anliegen durchaus offen gegenüber, wie Hofmann bestätigt. Beispielsweise habe man den diesjährigen Verwendungsplan frühzeitig erhalten: "Wir konnten die einzelnen Posten in Ruhe prüfen, sagte Kai Hofmann gegenüber "Campus Passau". Zwar besitzen die Studierendenvertreter kein Vetorecht wie beispielsweise an der Universität Augsburg, "finden in Passau aber immer Gehör und können so manche Entscheidung beeinflussen", meint Hofmann.

Familien besser fördern
Rund 5,4 Millionen Euro galt es für 2009 zu verteilen. Etwa ein Viertel der Studenten ist aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Leistung oder sozialer Kriterien von der Beitragspflicht entbunden. Wer darauf Anspruch hat, ist unter <link>www.uni-passau.de/1995.html detailliert beschrieben. Ab dem Wintersemester 2009/10 sind beispielsweise Erziehende unabhängig vom Alter der Kinder befreit. Außerdem müssen dann Familien mit mehreren gleichzeitig studierenden Kindern nur einmal bezahlen.

Derzeit liegt der Studienbeitrag in Passau bei 485 Euro. "Dafür sollen alle Studierenden bessere Bedingungen erhalten, was in vielen Bereichen gelungen ist", berichtet Ernst Spateneder, der als Referent der Universitätsleitung den Verwendungsprozess der Mittel plant. Das Passauer Sprachenzentrum gehört für ihn zur deutschen Spitze, das Zentrum für Schlüsselqualifikationen ebenfalls.

"Ersteres kann aus Studienbeiträgen zehn zusätzliche Lektoren beschäftigen", sagt Spateneder, letzteres gäbe es ohne die Beiträge schlichtweg in dieser Form und Qualität nicht. Investiert wird außerdem in besseren Service. So erhielten Prüfungssekretariat, Studienberatung und Praxiskontaktstelle zusätzliches Personal.

Zufriedenheit mit Uni wächst
Trotz des ein oder anderen Spagats bei der Verteilung der Mittel finden 40 Prozent der Passauer Studenten laut Studienqualitätsmonitor 2008, dass sich Service und Beratung der Universität verbessert haben. Jeder Dritte fühlt sich durch das Lehrpersonal umfassender betreut als im Jahr zuvor. Ebenso viele glauben, dass die Teilnehmerzahl in den Veranstaltungen gesunken ist.

Die Umfrage zeige, meint Spateneder, "dass die Universität auf dem richtigen Weg ist." Besonderer Wert werde auf Transparenz gelegt, damit jeder Studierende nachvollziehen könne, was mit den Beiträgen passiere. So sind die Ausgaben detailliert und auch auf die jeweilige Fakultät bezogen im Internet abrufbar. Zudem versucht die Hochschule, alle Mittel umgehend einzusetzen und gleichzeitig die Verwaltungskosten möglichst niedrig zu halten. Beispielsweise werden Verwendungspläne jährlich und nicht halbjährlich erstellt und verabschiedet. Das Ziel: Studierende sollen mehr Service für ihr Geld erhalten.

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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430.

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