„Die Universitäten müssen Leuchttürme der Nachhaltigkeit werden und ökologisches Wissen in allen Bereichen vermitteln“, sagte Prof. Dr. Hubert Weiger in seinem Festvortrag. Der Ehrenvorsitzende des BUND Naturschutz und des BUND Naturschutz in Bayern (BN) hielt eine flammende Rede für die Transformation zu mehr Ökologie in der Nachhaltigkeit. „Der ökologische Aspekt muss absolute Priorität haben“, mahnte er. „Wir brauchen ein Umdenken weg vom Schneller-Billiger-Bequemer hin zu Besser“, so Weiger. Das Vorbild, wie es geht, liefere die Natur. „Wir müssen von der Natur lernen.“ Gerade an die Universität Passau passe das Thema allein durch die geographische Lage an drei Flüssen und am Rande des Nationalparks Bayerischer Wald sehr gut.
Nach der Begrüßung durch Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch und einem virtuellen Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber führte Prof. Dr. Werner Gamerith, Beauftragter für Nachhaltigkeit der Universität Passau, in die Struktur des Nachhaltigkeits-Hubs ein, der untergliedert ist in die Bereiche nachhaltiger Campus, Forschungsforum und nachhaltiger Betrieb. Gamerith wünschte sich einen „Concours der Ideen“ und betonte dabei die Wichtigkeit, „den Diskurs nach außen in die Gesellschaft zu tragen“.
Schaltstelle des Nachhaltigkeits-Hubs ist das neue Nachhaltigkeitsbüro (Green Office) unter der Leitung von Stefan Schröder. Als zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen und Initiativen im Bereich Nachhaltigkeit an der Universität Passau koordiniert das Green Office die verschiedenen Agenden des Nachhaltigkeits-Hubs und fördert gezielt den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Der Tag der Nachhaltigkeit diente auch als Rahmen für die Verleihung der Preise für besondere Verdienste um die Nachhaltigkeit. Den Preis im Bereich Nachhaltigkeitsaktivitäten am Campus erhielten Alexandra Binder, Isabel Groll, Elena Mühlbauer und Susanne Schlatter für die Konzeption der Ausstellung zur (architektonischen) Geschichte der Universität sowie deren mediale Aufbereitung. Der Preis im Bereich Nachhaltigkeitsforschung ging an den Juristen und Akademischen Rat am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Völkerrecht, Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht Dr. Dr. Markus Beham für seine Verdienste als Herausgeber der ersten juristischen Fachzeitschrift für Nachhaltigkeitsrecht. Als Höhepunkt der Preisvergabe wurde der langjährige Leiter der Betriebstechnik der Universität Passau, Ludwig Zistler, für sein Lebenswerk geehrt. Präsident Bartosch zeichnete in seiner Laudatio die Stationen der Wirkens von Ludwig Zistler seit 1985 nach und schloss mit den Worten: „Seine Leistungen und sein profundes und einmaliges Wissen sind nicht nur Vorbild für zukünftige technische Innovationen und Weiterentwicklungen, sondern auch ein anschauliches Beispiel für das, was regional geleistet werden und im Sinne der Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit umgesetzt werden kann.“