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Theologie und Globalisierung - Theologisches Symposion an der Universität Passau

| Lesedauer: 2 Min.

Jon Sobrino und Johann Baptist Metz mit Studierenden Jon Sobrino und Jophann Baptist Metz Martha Zechmeister, Martin Maier, Jon Sobrino, und Johann Baptist Metz

Jon Sobrino und Johann Baptist Metz mit Studierenden Jon Sobrino und Jophann Baptist Metz Martha Zechmeister, Martin Maier, Jon Sobrino, und Johann Baptist Metz

Jon Sobrino und Johann Baptist Metz mit Studierenden Jon Sobrino und Jophann Baptist Metz Martha Zechmeister, Martin Maier, Jon Sobrino, und Johann Baptist Metz

Mehr als 200 Teilnehmer versammelten sich an der Universität Passau zu einem von der Professur für Fundamentaltheologie veranstalteten Symposion: „Com-passion. Theologische Perspektiven im Globalisierungsprozess“. Hochkarätige Referenten der Eröffnungsveranstaltung waren Johann Baptist Metz, der Vater der neuen politischen Theologie und Jon Sobrino aus El Salvador, einer der bekanntesten Vertreter der lateinamerikanischen Befreiungstheologie. Metz setzte bei der europäischen Verfassungsdiskussion ein und forderte angesichts der wachsenden Säkularisierung Europas einen ausdrücklichen Bezug auf das jüdisch-christliche Erbe. Die biblisch-christliche Mitgift für das Jahrhundert der Globalisierung sei die Compassion als elementare Empfindlichkeit für fremdes Leid. Daran anknüpfend lenkte Jon Sobrino aus der Perspektive Lateinamerikas die Aufmerksamkeit auf die Opfer der Globalisierung. Gerade von den Opfern erwartet er ihre mögliche Humanisierung und Erlösung. Dies drückte Sobrino in der These aus: „Außerhalb der Armen gibt es kein Heil“.

Jüngere Theologen und Theologinnen suchten im Anschluss daran nach Konkretisierungen. Margit Eckholt, Dogmatikerin an der Salesianerhochschule in Benediktbeuren, berichtete von neuen Entwicklungen der feministischen Theologie in Lateinamerika. Matthew Ashley von der Universität Notre Dame in den USA rückte die Opfer des Hurrikans Katrina in New Orleans ins Blickfeld – in ihrer großen Mehrheit Arme und Farbige. Die Passauer Theologin Barbara Haslbeck griff das lange tabuisierte Thema des sexuellen Missbrauchs auf. Apathie gegenüber den Opfern bezeichnete sie als gotteslästerlich. Der evangelische Theologe Ulrich Epperlein suchte nach Impulsen aus der Ethik Dietrich Bonhoeffers für eine humanere Gestaltung der Globalisierung.

Auf diesem Symposion wurde ein neues Gespräch zwischen politischer Theologie und Befreiungstheologie eröffnet. Brückenbauerin war hier die Passauer Fundamentaltheologin Martha Zechmeister, die sich als Schülerin von Johann Baptist Metz versteht, doch seit einigen Jahren auch regelmäßig an der Jesuitenuniversität in San Salvador in Zentralamerika doziert. Für Johann Baptist Metz ist „die Autorität der Leidenden“ das Band zwischen politischer Theologie und Befreiungstheologie. Jon Sobrino predigte im Abschlussgottesdienst des Symposions über den salvadorianischen Märtyrerbischof Oscar Romero und andere Glaubenszeugen wie Maximilian Kolbe und Alfred Delp. In der Lebenshingabe der Märtyrer zeigen sich die Werte für eine andere Globalisierung als nur die des ökonomischen Profits: eine Globalisierung der Solidarität und der Compassion.

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