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Über eine Million Euro EU-Forschungsgelder für Passauer Informatik

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Im Frühjahr dieses Jahres ist mit der ersten Ausschreibung der Startschuss für das siebte Rahmenprogramm der Europäischen Forschungsförderung gefallen. Trotz einer strengen Begutachtung und großer Konkurrenz – nur 17 Prozent der gestellten Anträge wurden gefördert – wurden vier Projekte mit Beteiligung der Universität Passau im Bereich Informatik zur Förderung ausgewählt. Insgesamt fließt in den nächsten drei Jahren über eine Million Euro an die Fakultät für Informatik und Mathematik.

Unter Leitung von Prof. Dr. Hermann De Meer sind es die Projekte "Autonomic Internet (AutoI)" in der Grundlagenforschung und "European Network of the Future (EuroNF)" als Exzellenznetz. Beide Projekte haben die Verbesserung und Neugestaltung des Internets zum Thema. Die Einbindung neuer Technologien, die beispielsweise dem Aufkommen von Sensornetzen, Tauschbörsen oder dem Web2.0 geschuldet sind, haben zu einer drastischen Veränderung des technischen Anforderungsprofils an das Internet geführt. Begleitet werden diese Entwicklungen durch eine neue Qualität von vermehrt auftretenden Sicherheitsbedrohungen, gegen die das Internet in der gegenwärtigen Form nicht ausreichend gewappnet erscheint. Der ursprünglichen Architektur des Internets liegen solche Bedrohungsmodelle in keiner Form zugrunde, so dass eine kritische Neubetrachtung gefordert ist. Die Universität Passau spielt in diesem Projekt mit einem Gesamtaufkommen von 500.000 Euro jeweils in der Weiterentwicklung von IT-Sicherheit, Selbstorganisation und Virtualisierungstechniken im künftigen Internet eine federführende Rolle auf europäischer Ebene. Sowohl das neu gegründete Institut für IT-Sicherheit und Sicherheitsrecht, als auch der Lehrstuhl für Rechnernetze und Rechnerkommunikation sind daran beteiligt.

Der Lehrstuhl für eingebettete Systeme (Prof. Dr. Paul Lukowicz) ist an dem Projekt "ALLOW" (Adaptable Pervasive Flows) beteiligt. Der Anteil der Universität Passau beträgt ebenfalls 500.000 Euro. Das Projekt ist in dem grundlagenorientierten Bereich "Future and Emerging Technologies" angesiedelt. Es beschäftigt sich mit der Frage, wie sich die heute allgegenwärtige Elektronik automatisch an die Benutzeranforderugen und das jeweilige Anwendungszenario anpassen kann. Ein einfaches Beispiel hierfür wäre ein Handy, das von alleine entscheiden kann, wann es angebracht ist, laut zu klingeln und wann es auf lautlosen Betrieb umschalten soll. Komplexere, im ALLOW-Projekt anvisierte Szenarien sind beispielsweise in Krankenhäusern und im industriellen Umfeld angesiedelt. Der Lehrstuhl für Eingebettete Systeme ist die Verarbeitung von Sensordaten zuständig. Dabei geht es darum, wie aus einfacher Information, z. B. einer Armbewegung oder Umgebungsgeräuschen und anhand des Ortes, an dem sich der Benutzer befindet, Rückschlüsse auf die Benutzeraktivität und die jeweilige Situation gezogen werden kann (z. B. Unterscheidung zwischen einem Meeting, währenddessen ein Mobiltelefon nicht läuten darf, oder der Kaffeepause, in der ein Klingeln nicht stört).

Der Lehrstuhl für Programmierung (Prof. Christian Lengauer, Ph. D.) gehört mit einem Aufkommen von knapp 100.000 Euro zum Exzellenznetz "ArtistDesign", das sich die Verbesserung der Nutzbarkeit eingebetteter Systeme auf die Fahnen geschrieben hat. In Passau werden insbesondere Methoden zur Erstellung und Optimierung von Programmen für Mehrprozessorchips vorangetrieben. Derartige Hochleistungschips sind nicht nur in neueren PCs oder Laptops mit mehreren Prozessoren, sondern auch immer häufiger in intelligenten Geräten insbesondere zur Signalverarbeitung (z. B. UMTS-Handys, Sensoren im Automobilbereich, etc.) zu finden.

Insgesamt werden im Rahmen der obigen Projekte in den nächsten Jahren also rund 1,1 Millionen Euro aus Brüssel an die Universität Passau fließen.

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