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Uni Passau ist Teil des Elitenetzwerkes Bayern

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Mit dem Graduiertenprogramm „Incentives – Bavarian Graduate Program in Economics“ ist die Universität Passau künftig am Elitenetzwerk beteiligt. Das Internationale Doktorandenkolleg (IDK) ist ein gemeinsames Projekt praktisch aller Volkswirtschaftler an den bayerischen Universitäten. Erforscht werden sollen Auswirkungen der Anreizökonomie auf Institutionen und Märkte. Die Universität Passau wird sich insbesondere mit den Aspekten der Anreizprobleme auf dem Arbeitsmarkt und der Ökonomik der Korruption in das internationale Doktorandenkolleg einbringen.

Professor Dr. Gerhard D. Kleinhenz, Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspolitik an der Universität Passau und Passauer Sprecher des IDK, zeigte sich erfreut über die Aufnahme dieses Graduiertenprogramms in das Elitenetzwerk: „Eine echte Gemeinschaftsinitiative der beteiligten Volkswirtschaftler, ein Netzwerk der volkswirtschaftlichen Forschung an den bayerischen Universitäten“.

Das IDK wird von den volkswirtschaftlichen Fakultäten, Instituten und Bereichen beinahe aller bayerischen Universitäten (mit einem Studium in Volkswirtschaftlehre) gemeinsam angeboten. Die Forschung zentriert sich um das Gebiet „Incentives“, insbesondere um Fragen der Anreizökonomie bei Institutionen und Märkten. Beteiligt sind sowohl Wissenschaftler, die schwerpunktmäßig an der Weiterentwicklung der analytischen wie empirischen Methoden der Anreizökonomie arbeiten, also auch solche, die diese Kenntnisse auf konkrete Institutionen und Marktgegebenheiten anwenden. Diese Kombination aus theoretischer, empirischer und anwendungsbezogener Kompetenz ist wesentliches Alleinstellungsmerkmal des IDK. Das IDK besteht organisatorisch aus zwei Komponenten: Forschungsworkshops und Doktorandenschulungen. Im Vorlesungsprogramm des Doktorandenkollegs bietet beispielsweise der Passauer Volkswirt Professor Dr. Johann Graf Lambsdorff eine Vorlesung zu „Economics of Corruption“ an. Renommierte Dozenten aus dem Ausland werden in das Lehrprogramm einbezogen. Im Rahmen der Promotion werden die Doktoranden ein Semester im Ausland verbringen und ein zwei- bis dreimonatiges außeruniversitäres Praktikum absolvieren. Hierfür werden erstmalig die individuellen Kontakte der beteiligten Wissenschaftler zusammengeführt, um den Doktoranden ein weit reichendes Netzwerk anzubieten. Ein Wissenstransfer über die im Kolleg geförderten Doktoranden hinaus wird gewährleistet, indem die Schulungen und Workshops auch wissenschaftlichen Mitarbeitern der beteiligten Universitäten offen stehen. Die Forschungsworkshops finden reihum an den beteiligten Universitäten statt; voraussichtlich nach Erlangen-Nürnberg und Regensburg im Wintersemester 2006/07 an der Universität Passau. Eine Besonderheit dieses Doktorandenkollegs ist, dass die Teilnehmer von in der Forschung international aktiven Professoren von zwei der beteiligten Hochschulen betreut werden. Vorgesehen für das Doktorandenkolleg sind jeweils neun besonders begabte Nachwuchswissenschaftler, die Stellen aus dem nun bewilligten Programm erhalten werden.

Im Rahmen des Forschungsprogramms des Internationalen Doktorandenkollegs wird die Passauer Volkswirtschaft insbesondere für den Aspekt „Anreizprobleme auf dem Arbeitsmarkt“ die Koordination übernehmen. „Die moderne ökonomische Theorie der Arbeitsmärkte betrachtet Arbeitsverhältnisse als unvollständige Verträge, die in besonderem Maße unter unvollständiger Information über Leistung und Gegenleistung zustande kommen“, schildert Professor Kleinhenz die Ausgangssituation. Daher spielten die ökonomischen Anreize für Arbeitnehmer und Arbeitgeber eine entscheidende Rolle sowohl bei der Erklärung des tatsächlichen Verhaltens von Anbietern und Nachfragern am Arbeitsmarkt als auch bei der optimalen Gestaltung der in allen Ländern der Welt in unterschiedlichem Maße entwickelten Regulierungen und Institutionen des Arbeitsmarktes. Die Relevanz der Anreize für eine effiziente Gestaltung von Regulierungen und Arbeitsmarktinstitutionen bestimmt gegenwärtig erhebliche Teile der wissenschaftlichen Diskussion über Arbeitmarktreformen, z. B. in Bezug auf den Kündigungsschutz, die Höhe und Bezugsdauer von Arbeitslosenunterstützung sowie Hilfen zur Eingliederung von Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten. Professor Kleinhenz bringt in dieses Forschungsgebiet insbesondere auch seine Erfahrungen aus seiner Tätigkeit am Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg ein, dessen Leiter er von 1997 und 2002 war. Das IAB gehört ebenso wie beispielsweise die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, die Europäische Zentralbank oder die OECD zu den über 30 außeruniversitären Kooperationspartnern. Im Universitätsbereich gehören zwanzig renommierte Hochschulen zu den Partnern, darunter die Harvard University in Boston, das MIT, die London School of Economics sowie die Sorbonne in Paris.

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