Logo der Universität Passau

Wie viel DDR steckt in Deutschland, wie viel sozialistische Ideologie in Osteuropa?

| Lesedauer: 2 Min.

Eine Passauer Tagung ergründet vom 27. bis 29. Oktober, wie totalitäre Indoktrination sich ins Denken der Bürger eingraben kann und auch nach dem Übergang zu einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft fortwirkt.

Politikwissenschaftler, Psychologen, Historiker und Soziologen analysieren vom 27. bis 29. Oktober an der Universität Passau, wie der Sozialismus die Mentalität und das politische Denken der Bürger in den neuen Bundesländern und den Staaten Mittel- und Osteuropas geprägt hat und wie dieser Einfluss heute noch fortwirkt. „Wir wollen damit die bisher unzureichende Forschung auf diesem Gebiet voranbringen und insbesondere klären, welche Auswirkungen die Ideologie in totalitären Systemen auf das Demokratieverständnis, das Selbstverständnis von Parteien und das bürgerschaftliche Engagement in den jungen europäischen Demokratien hat“, erklärt die Passauer Politikprofessorin Barbara Zehnpfennig. Durch die zum Teil autoritären Veränderungsprozesse in Osteuropa – etwa in Ungarn, das wegen seiner rigiden Mediengesetze in der Kritik steht – gewinnen diese Fragen Aktualität und politische Brisanz. Die Tagung wird gemeinsam mit der Andrássy Universität Budapest organisiert und von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.

József Bayer, Prof. für Politikwissenschaft an der Eötvös Loránd Universität, geht etwa am 29.10. von 10.30 bis 11:30 Uhr in Raum 403, Nikolakloster (Innstr. 40), der Frage nach, ob Rechtsextremismus und Nationalismus in Mittel- und Osteuropa ein Erbe der totalitären Vergangenheit sind.

Tilman Mayer (Universität Bonn), präsentiert am 27.10. von 16:35 bis 17:30 Uhr in Raum 147b im Juridicum (Innstr. 39), die bisherigen Befunde sozialistischer Prägungen in Ostdeutschland nach 1990.

Ingrid Kerz-Rühling, Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, analysiert am 28.10. von 14:30 bis 15:30 Uhr in Raum 403, Nikolakloster (Innstr. 40) die Folgen der Krippenerziehung in der DDR für die Persönlichkeitsentwicklung.

Am 27.10. um 19 Uhr in Raum 017 des ITZ, Innstr. 43, findet im Rahmen der Tagung ein öffentlicher Abendvortrag des deutsch-rumänischen Schriftstellers Richard Wagner statt, der 1987 mit seiner damaligen Ehefrau Herta Müller (Nobelpreis für Literatur 2009) von Rumänien nach Deutschland ausgewandert ist; in seinem Vortrag behandelt er die Prägung der Menschen durch den Kommunismus.

Eine öffentliche Podiumsdiskussion am 28.10. von 18:30 bis 20:30 Uhr im Hörsaal 2 des Philosophicum (Innstr. 25) beschäftigt sich mit der übergeordneten Frage, wie Mentalitäten und politisches Denken durch die Erfahrung totalitärer Herrschaft geprägt werden. Moderiert von Hendrik Hansen (Andrássy Universität Budapest) diskutieren Gregor Weißflog (Uniklink Leipzig), Siegfried Reiprich (Stiftung Sächsische Gedenkstätten), Helmuth Frauendorfer (Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen) und Ellen Bos (Andrássy Universität Budapest).

Anmeldung zur Tagung bitte an: Christina.Kast@uni-passau.de


**********************************************************************************************

Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851 509-1430.

Kontakt

Referat für Medienarbeit

Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an:

Nicola Jacobi und Barbara Weinert
Tel.: +49 851 509-1434, -1450
kommunikation@uni-passau.de

Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von Vimeo hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von YouTube hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Video anzeigen