Logo der Universität Passau

Passauer Wirtschaftswissenschaftler holt Platzierung beim EMAC Award

Dr. Sebastian Schubach, Akademischer Beamter auf Zeit am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing und Innovation, hat es beim wichtigsten europaweiten Wettbewerb der besten Doktorarbeiten im Marketing als einziger Deutscher in die Spitzengruppe geschafft: Mit seiner Dissertation „Caught Between two Stools? Four Essays on value creation and value extraction on free digital platforms” erreichte er Platz 3 in der EMAC/Sheth Foundation Doctoral Dissertation Competition. Das Wettbewerbsfinale und die Vergabe der Auszeichnung, die jährlich durch die European Marketing Academy vergeben wird, erlebte der Wissenschaftler am Bildschirm mit; sie mussten aufgrund der Covid-19-Pandemie virtuell stattfinden.

| Lesedauer: 4 Min.

Dr. Sebastian Schubach. Foto: Universität Passau

Dr. Sebastian Schubach. Foto: Universität Passau

„Schon als ich die Nachricht erhielt, dass ich zu den Finalisten der diesjährigen Competition gehöre, habe ich mich sehr gefreut. Der Preis ist am Ende nicht nur für mich persönlich eine schöne Belohnung für die Zeit als Doktorand, sondern auch eine Bestätigung für die herausragende Arbeit an unserem Lehrstuhl und an unserer Universität. In diesem Zusammenhang möchte ich mich insbesondere bei Professor Jan Hendrik Schumann, meinen Ko-Autoren und bei unserem Lehrstuhlteam für die Unterstützung bedanken.“

Freude auch bei Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Jan Hendrik Schumann: „Sich auf europäischer Ebene auf so hohem Niveau durchzusetzen, ist eine wirklich herausragende Leistung, die hohen Respekt verdient und mich als Doktorvater sehr stolz macht.“ Für Schumann ist die Auszeichnung in gewisser Hinsicht ein Doppelerfolg: Bereits 2015 gewann mit Dr. Eva Anderl eine Doktorandin seines Lehrstuhls den Dissertationspreis der EMAC (damals: European Marketing Association). „Die Universität Passau bringt innerhalb kurzer Zeit also zum zweiten Mal einen Preisträger hervor und positioniert sich damit auf europäischer Ebene als Top-Umgebung für junge Forscherinnen und Forscher“, so Schumann. „Wir spielen damit auf Augenhöhe mit anderen führenden deutschen und europäischen Universitäten und Business Schools.“ 

Wie reagieren wir auf Google-Suchanzeigen? Studie bringt neue Erkenntnisse 

In seiner im Rahmen des Wettbewerbs vorgestellten Studie hat sich Schubach mit Retargeting im Suchmaschinenmarketing befasst. „Wir kennen Retargeting bereits aus anderen Werbebereichen wie beispielsweise Online-Werbeanzeigen oder E-Mails. Dabei werden Werbeinhalte gezielt an das vorherige Onlineverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten angepasst“, erklärt er. Seit 2012 ist es Unternehmen dank des Features „Remarketing Lists for Search Ads“ (RLSA) auch möglich, Konsumentinnen und Konsumenten auf Suchmaschinen wieder anzusprechen, wenn sie zuvor in ihrem Online-Shop waren. So können Google-Werbeanzeigen gezielt für Nutzerinnen und Nutzer platziert oder auch deren Inhalte angepasst werden. „Auf diese Art und Weise bringt das Feature RLSA sowohl aus praktischer als auch wissenschaftlicher Perspektive zwei sehr relevante Gebiete zusammen, deren Schnittmenge es zu erforschen gilt“, fasst Schubach zusammen.

Unterstützung durch internationalen Praxispartner

In der Studie befassen er und seine Ko-Autoren sich deshalb ganz gezielt mit der Frage, wie Konsumentinnen und Konsumenten auf die Position einer Google-Suchanzeige reagieren, wenn sie zuvor schon den Online-Shop des Werbetreibenden besucht und dort ein bestimmtes Kaufverhalten gezeigt haben. „Um diese Frage zu beantworten haben wir mit Crealytics, Anbieter für Online-Marketing Technologie und Dienstleistungen, zwei Feldstudien durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie erlauben es uns nun, Agenturen und anderen werbetreibenden Unternehmen Handlungsempfehlungen mit auf den Weg zu geben“, so Schubach. „Mit Crealytics hatten wir einen Praxispartner, der den Kontakt zur Wissenschaft pflegt und Wert auf die wissenschaftliche Fundierung seiner eigenen Arbeit legt. Die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit war ein wichtiger Baustein dieses Erfolgs.“

Sebastian Schubach hat sein Masterstudium der Kulturwirtschaft sowie der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Passau absolviert, in beiden Studiengängen mit Spitzenergebnissen. 2019 wurde er am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Marketing und Innovation mit Auszeichnung promoviert und ist seither als Akademischer Beamter auf Zeit für die Universität tätig. Die mit 1000 Euro dotierte Platzierung beim Award gibt nun Rückenwind für Schubachs zukünftige Forschung. „Der Award zeigt, dass die von mir adressierten Themen nicht nur große praktische und theoretische Relevanz besitzen, sondern auch, dass es mir mit meiner wissenschaftlichen Ausbildung möglich ist, den sehr hohen Qualitätsanforderungen der internationalen Top-Forschung zu entsprechen.“ 

Mit der Auszeichnung schließt sich für Sebastian Schubach auch auf persönlicher Ebene ein Kreis: „Die EMAC im Jahr 2014 war meine erste große wissenschaftliche Konferenz, damals in Valencia. 2017 war ich dann Teil des Doctoral Colloquiums der EMAC, genau mit diesem Thema, das seither so etwas wie ein Herzensthema für mich geworden ist. Und nun, wieder drei Jahre später, bin ich selbst unter den Preisträgern – das ist für mich natürlich eine sehr schöne Geschichte.“

Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von Vimeo hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Ich bin damit einverstanden, dass beim Abspielen des Videos eine Verbindung zum Server von YouTube hergestellt wird und dabei personenbezogenen Daten (z.B. Ihre IP-Adresse) übermittelt werden.
Video anzeigen