Rahmenprogramme der EU
Dominiert wird Horizon 2020 durch die europäische Verbundforschung, die die Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Partnern aus allen Sektoren (Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft) ermöglicht.
- Grundlagen- und angewandte Forschung
- Thematische Schwerpunktsetzung mit einem unterschiedlichen Grad an Vorgaben
- Förderung von 100 % der direkten Kosten plus 25 % Overhead für indirekte Kosten
- i. d. R. mindestens drei Rechtspersonen aus drei verschiedenen EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Ländern
Daneben steht die Förderung von Einzelforschenden, bei der der European Research Council (ERC) und die Marie Sklodowska-Curie Actions (MSCA) eine zentrale Rolle spielen.
- Förderung von bahnbrechender "Pionierforschung"
- Wissenschaftliche Exzellenz als alleiniges Auswahlkriterium
- Themenoffen
- Förderung von 100 % der direkten Kosten plus 25 % Overhead für indirekte Kosten
- Einreichung als alleinige/r Antragsteller/in, Ausnahme Synergy Grants: Gruppen von 2 bis 4 Forschenden
Marie Sklodowska-Curie Actions
- Förderung der länder- und sektorübergreifenden Mobilität
- Förderung der Karriereentwicklung von international mobilen Nachwuchswissenschaftler/innen
- Grundlagenforschung bis hin zur Markterschließung
- Themenoffen
- Förderung durch Pauschalen (unit costs)
- Sowohl Verbund- als auch Einzelförderung
Nachdem am 11. Dezember 2020 eine politische Einigung über Horizon Europe stattgefunden hat, konnte das neunte Rahmenprogramm der EU 2021 an den Start gehen.
Mit einem Budget von 95,5 Mrd. € wurde es im Vergleich zu Horizon 2020 nochmals aufgestockt. Die ersten Ausschreibungen im neuen Rahmenprogramm sind bereits im Juni 2021 angelaufen.
Das Wichtigste im Überblick:
Horizon Europe knüpft im Wesentlichen an Horizon 2020 an und hält nur wenige Neuerungen bereit. So wurden im Vergleich zu Horizon 2020 die beiden Säulen "Führende Rolle der Industrie" und "Gesellschaftliche Herausforderungen" zu der jetzigen Säule II "Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas" zusammengefasst und auf insgesamt sechs Cluster verschlankt. Hier finden sich die klassichen Verbundprojekte wieder.
Der EIC:
Darüber hinaus wurde der EIC (European Innovation Council) institutionalisiert. Der Europäische Innovationsrat soll gemäß high risk - high gain Innovationen fördern und neue Märkte erschließen. Die ehemaligen FET-Programme (FET = Future and Emerging Technologies) aus Horizon 2020 wurden in den EIC eingegliedert.
Der Strategische Plan:
Das neunte Rahmenprogramm läuft außerdem unter einem Strategischen Plan, der direkt an die politischen Prioritäten der EU anknüpft und auch die gewünschten Auswirkungen dieser festlegt. Die wichtigsten Prioritäten sind v. a. ein grüneres und digitaleres Europa. Der derzeitige Strategische Plan umfasst die ersten vier Jahre des Programms (2021 - 2024), für die zweite Programmperiode (2025 - 2027) wird es einen neuen Strategischen Plan geben.
Die Missionen:
Gänzlich neu im Rahmenprogramm sind die sogenannten Missionen. Diese Missionen werden definiert als ehrgeizige, aber realistische Ziele in einem festgelegten Zeitraum zu konreten, gesellschaftlich sehr relevanten Themen. Sie sollen die Effektivität der EU-Förderung zusätzlich verstärken, indem sie eine Art Portfolio bilden und somit Ziele erreichen, die in einzelnen Projekten nicht realisierbar wären. Die fünf Themen der Missionen sind:
- Anpassung an den Klimawandel, einschließlich gesellschaftlicher Veränderungen
- Krebs
- Gesunde Ozeane, Meere, Küsten- und Binnengewässer
- Klima-neutrale intelligente Städte
- Bodengesundheit und Ernährung
Zusätzliche Informationen finden Sie hier:
Seite der Europäischen Kommission
Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
Bei Fragen zur Antragstellung oder administrativer Begleitung wenden Sie sich bitte an Ihre Ansprechpartnerinnen in Referat III/1 Europäische Forschungsprogramme.
Das jeweilige Rahmenprogramm wird durch Arbeitsprogramme umgesetzt, in denen die zu bearbeitenden Forschungsthemen („Topics“) veröffentlicht werden. Diese Arbeitsprogramme, die normalerweise alle zwei Jahre veröffentlicht werden, beinhalten die Aufrufe zur Einreichung von Projektanträgen („call for proposals“). Aktuelle, künftige sowie geschlossene Ausschreibungen werden online im Teilnehmerportal („Funding & Tenders Portal“) der Europäischen Kommission veröffentlicht.
Ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung ist die Ausschreibung (Call) in der Regel mindestens drei Monate bis zur Einreichungsfrist geöffnet. Die Vorbereitung eines Antrags im Rahmenprogramm sollte idealerweise bereits vor Veröffentlichung der Ausschreibung beginnen, z. B. auf der Basis der zweijährigen Arbeitsprogramme.
Aufgrund des disziplinübergreifenden Charakters von Forschungsbereichen und Forschungsthemen im Rahmenprogramm, wird Antragstellerinnen und Antragstellern empfohlen, auch Ausschreibungen in den Arbeitsprogrammen, die zunächst außerhalb des eigenen Faches zu liegen scheinen, genauer zu betrachten.
Umfangreiche Informationen zu Horizon Europe erhalten Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Darüberhinaus bieten Ihnen folgende Webseiten weiterführende Informationen rund um Horizon Europe:
Wichtige Informationen für die Antragstellung
Short name der Universität Passau: UNI PASSAU
Participant Identification Code (PIC) der Universität Passau: 999878523