Kinder der Grundschule Passau-Grubweg eröffneten mit einem Lied aus dem Projekt „Earth Kids Choir“ die Abendveranstaltung des Tags der Nachhaltigkeit an der Universität Passau. Festrednerin Christine von Weizsäcker knüpfte an den gesungenen Text über Mut und Köpfchen an und sagte: „Beim Thema Nachhaltigkeit müssen wir mutig und schlau sein. Und wir müssen noch viel lernen.“ Die renommierte Biologin und Umwelt-Aktivistin zeigte in ihrem Vortrag an verschiedenen Themenbereichen auf, was im Bemühen um mehr Nachhaltigkeit derzeit weltweit auf der Agenda steht – und wo die drängendsten Probleme liegen.
„Neue Veröffentlichungen unterschiedlichster wichtiger Gremien der Vereinten Nationen, die den jeweiligen Stand der Wissenschaft zusammenfassen, sind sich sehr einig: Für ein nachhaltiges Zusammenleben der Menschen auf der Erde brauchen wir systemische, multidimensionale, sektorübergreifende, interdisziplinäre, transdisziplinäre und partizipative Ansätze“, so von Weizsäcker. Dazu brauche man Fleiß, Ausdauer, genaues Hinschauen und eine präzise Analyse, aber auch Bescheidenheit, Respekt und die Freude an denen, die nicht in der jeweils gewohnten Diskursblase gefangen sind“, so von Weizsäcker weiter.
Nach der Begrüßung durch Präsident Prof. Dr. Ulrich Bartosch und einem virtuellen Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Verbraucherschutz Thorsten Glauber gab Prof. Dr. Werner Gamerith, Beauftragter für Nachhaltigkeit der Universität Passau, einen kurzen Überblick über die Aktivitäten des Nachhaltigkeits-Hubs. Er unterstrich dabei die Aufgabe der Universität, den Boden zu bereiten für fruchtbare Diskussionen und die Studierenden mit einem starken Bewusstsein für die Themen der Nachhaltigkeit zu entlassen.
Nach einer kurzen Vorstellung von Klimaschutzmanagerin Angie Schüppel, deren Stelle 2023 neu an der Universität etabliert worden war, folgte die Verleihung der Preise für besondere Verdienste um die Nachhaltigkeit. Der Preis in der Kategorie „Nachhaltigkeitsaktivitäten am Campus“ ging an die Hochschulgruppe Nachhaltigkeit für ihr inzwischen zehnjähriges studentisches Engagement. Laura Fuchs, Anna Baierl, Nina Neuleitner, Christina Bichlmeier, Elisa Buhr und Annika Stöwer nahmen die Auszeichnung für ihre „hervorragende Bilanz von Tätigkeiten, die den Campus lebenswerter und nachhaltiger machen“, so Prof. Dr. Werner Gamerith in seiner Laudatio, entgegen.
Den Preis 2023 in der Kategorie „Forschung mit Nachhaltigkeitsbezug“ erhielt der Wirtschaftswissenschaftler Stephan Geschwind, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftstheorie von Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff. In seiner mit der Bestnote 1,0 bewerteten Masterarbeit verbindet Geschwind das Problem der Übernutzung natürlicher Ressourcen mit dem Risiko gewaltsamer Auseinandersetzungen. „Das interessante Ergebnis ist, dass knappe Ressourcen nicht per se zu mehr Gewalt führen, wie teilweise in der Literatur vermutet“, schreibt Graf Lambsdorff in seiner Stellungnahme. „Das Risiko zunehmender Gewalt zeigt sich nur für endogene Knappheit in Folge von menschlich induzierter Übernutzung.“
Stifter der beiden mit je 1500 Euro dotierten Preise ist die Sparda-Bank.
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