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Ich sehe die Grenze auf den Landkarten der Vergangenheit. - Die Suche nach einem neuen Ost-West-Narrative in (Auto-)biografischen Texten von Autorinnen

Spätestens mit Beginn des Krieges in der Ukraine vor gut einem Jahr ist klar geworden, dass das Narrativ der erfolgreichen Überwindung des Eisernen Vorhangs und des Endes der Diktaturen in Osteuropa durch die friedliche Durchsetzung westlicher Werte wie individuelle Freiheit, Demokratie und Toleranz in vielerlei Hinsicht mehr einem Wunschdenken als der Realität entsprach. Tatsächlich hätte man schon viel früher auf die offensichtlichen Widersprüche in dieser allzu positiven Vorstellung aufmerksam werden können. So werden bereits seit vielen Jahren die zumeist auf die erfolgreichen Aspekte konzentriere Darstellung der deutschen Wiedervereinigung in Büchern, Filmen oder Graphic Novels durch andere, weniger positive Erfahrungen konterkariert. Gerade Frauen scheinen bereits früh eine erhöhte Sensibilität für die versteckten Risse in diesem Narrativ entwickelt zu haben, wie sich an den Beispielen von Brigitte Burmeisters Unter dem Namen Norma (1995) oder Jana Hensels Zonenkinder (2002) zeigen lässt.

Ausgehend von diesen Beobachtungen wird der Vortrag anhand einiger (Auto-)Biografien von Autorinnen die Rolle sogenannter Life Narratives bei der Genese von Selbst- und Fremdwahrnehmung analysieren, um den potentiellen Einfluss der sogenannten Life Narratives bei der Veränderung der häufig schematischen und durch stereotype Bilder geprägte Ost-West-Wahrnehmungen zu untersuchen. Das Hauptaugenmerk soll dabei auf die Beschreibung der Emotionen gelegt und der Frage nachgegangen werden, inwiefern sich diese auf die Leserin / den Leser übertragen und auf diese Weise (eventuell) Empathie auslösen. Der Beitrag ist Teil des Horizon-Europe-Projektes NARDIV – United in Narrative Diversity? Cultural (Ex-)Change and Mutual Perceptions in Eastern and Western Europe at the threshold of the digital age –, das unter anderem recherchiert, inwiefern Ost-West-Wahrnehmungen durch Kultur und Kunst hinterfragt werden bzw. sich (positiv) beeinflussen lassen (können).

05.06.2023, 16:00 - 18:00 Uhr
Dr.-Hans-Kapfinger-Straße 12, HK 12, SR 001

Weitere Informationen

Zutritt öffentlich
Anmeldung nicht erforderlich
Veranstaltende Geistes- und Kulturwissenschaftliche Fakultät
Veranstaltungs-Website https://www.geku.uni-passau.de/fileadmin/dokumente/fakultaeten/phil/lehrstuehle/brede/Vortr%C3%A4ge-Lehrstuhl-SoSe2023__002_.pdf
E-Mail (für Rückfragen) stephanie.smolik@uni-passau.de

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