Entstanden ist unter der Leitung von Professor Ralf Hohlfeld der „Atlas Medienfreiheit Osteuropa“, der alle relevanten Daten und Fakten für 24 osteuropäische Länder von Albanien bis Weißrussland enthält. Die Studierenden haben Forschungsergebnisse und Kennziffern von Nichtregierungsorganisationen wie „Reporter ohne Grenzen“, „Freedom House“ und „Transparency International“ gesammelt und hinsichtlich der Frage ausgewertet, wie stark die Medien in den Transformationsstaaten am Gängelband von Staat und Politik hängen. „Gerade hinsichtlich des erneut aufkommenden Ost-West-Konflikts ist es interessant zu beobachten, wie die Öffentlichkeiten in den jungen Demokratien und den postsozialistischen Staaten gelenkt und durch unfreie Medien beeinflusst werden“.
Eine einheitliche Tendenz ist dabei nicht auszumachen. Sah es vor einigen Jahren noch so aus, dass der Grad an Pressefreiheit in den osteuropäischen Staaten mit der geografischen Nähe zu Mittel- und Westeuropa steigt, so offenbaren die jüngeren politischen Entwicklungen in Polen und Ungarn auch gegenteilige Tendenzen. Das Forschungsprojekt macht deutlich, dass die Rückkehr zu autoritären Strukturen oft mit der neuerlichen Beschneidung der Pressefreiheit einhergeht.
Inhaltlich wird damit am Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft die Arbeit des umfangreichen EU-Projekts „Crossmedia und Qualitätsjournalismus“ fortgeführt. Das Lehrforschungsprojekt „Atlas Medienfreiheit Osteuropa“ sucht unter der Adresse http://wp.uni-passau.de/medienatlas-osteuropa/ Antworten auf offen gebliebene und neue Fragen, die sich aus dem Sechs-Nationen-Projekt ergeben hatten.