Regelmäßig speichern! Für Computernutzer ist das immer noch die wichtigste Faustregel, um sich Frust zu ersparen. Ansonsten ärgert man sich darüber, wenn durch Abstürze oder Fehlfunktionen Daten und Arbeitszeit verloren gehen. Über fünfzig Informatik-Wissenschaftler wollen das ändern. Sie treffen sich am 21. und 22. Mai in Passau, um sich über die neuesten Erfindungen und Trends auf dem Forschungsgebiet der Verifikation auszutauschen. Die Software-Verifikation stellt sicher, dass Computerprogramme das tun, wofür sie geschrieben wurden.
Das „Alpine Verification Meeting" wurde 2005 von Prof. Dr. Dirk Beyer ins Leben gerufen und erfreut sich einer so großen Beliebtheit, dass es inzwischen jährlich an europäischen Universitäten und Forschungszentren stattfindet, diesmal an der Universität Passau. Neben dem Ideenaustausch im Sinne eines "alpinen" Kompetenzzentrums geht es auch darum, neue Kooperationen zwischen den Wissenschaftlern anzubahnen. „Wir sind schon weit gekommen“, sagt Beyer. Der Inhaber des Lehrstuhls für Softwaresysteme erklärt, dass die Forschung auf dem Gebiet der Software-Verifikation mit dafür verantwortlich ist, dass moderne Betriebssysteme wie Microsoft Windows 7 und GNU/Linux sehr viel seltener abstürzen als ihre Vorgängerversionen noch vor einigen Jahren.
Von besonderer Bedeutung sind die diskutierten Verfahren für sicherheitskritische Computersysteme, deren Ausfall oder Fehlfunktion eine Gefahr für das Leben von Menschen, die Umwelt oder Güter darstellen kann. Beispiele für derart kritische Systeme sind Röntgengeräte, Steueranlagen von Kraftwerken und Stromnetzen oder der Autopilot von Flugzeugen. Ein Fehler in der Software eines Röntgengeräts kann etwa zu einer tödlichen Überdosis von Strahlung führen.
„Das Fachgebiet gewinnt zunehmend an Relevanz, da immer mehr Funktionen von softwaregesteuerten Systemen erfüllt werden“, so Beyer. So werden in der Automobilindustrie Bauteile, die früher rein mechanisch funktionierten, jetzt elektronisch realisiert, um Gewicht zu sparen – ein Beispiel hierfür ist die elektronische Bremse ("break-by-wire") oder das elektronische Lenkrad ("stear-by-wire").
„Um diese Systeme auf den Markt bringen zu können, muss der Hersteller ihre Fehlerfreiheit garantieren – es müssen Methoden und Werkzeuge der Software-Verifikation angewendet werden. Dafür braucht es die Grundlagenforschung von Universitäten“, so Beyer.
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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851 509-1430, bzw. an Prof. Dr. Dirk Beyer, Tel. 0851 509-3090.