„Die Klima- und Artenvielfaltskrise, der Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen, Armut und Krieg sind Generationenherausforderungen und erfordern das unverzügliche und entschlossene Handeln aller. Die wichtigste Aufgabe der Menschheit ist es, jetzt die notwendige gesamtgesellschaftliche Transformation zu schaffen – hin zu einer ökonomisch, gesellschaftlich und ökologisch nachhaltigen Entwicklung des Planeten Erde. Diese Aufgabe ist genauso gewaltig wie zwingend notwendig. Dazu brauchen wir aber viel mehr als Ideen, Maßnahmen und Prinzipien. Wir brauchen eine neue Generation von Menschen, die in der Lage ist, die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu überbrücken, die Partizipation lebt und eigene Gestaltungskompetenzen wahrnimmt, entwickelt und diese umsetzen will und kann. Diese Umsetzung fordern Kinder, Jugendliche und Erwachsene schon seit Langem und mit zunehmendem Nachdruck. Es ist jetzt höchste Zeit, dem nachzukommen“, so die Erstunterzeichner des Pakts in ihrem gemeinsamen Statement.
2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen in der Agenda 2030 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung als weltpolitische Grundlage für eine gesamtgesellschaftliche Transformation. Um diese Ziele zu erreichen, braucht es einen grundlegenden Haltungswechsel und eine strukturelle Verankerung von BNE im gesamten Bildungswesen und Lebensbereichen. Nun haben sich 47 führende Organisationen der Zivilgesellschaft zum Pakt für BNE in Bayern zusammengeschlossen. Das breit aufgestellte neue Aktionsbündnis schafft damit erstmals in Bayern eine übergreifende Basis für BNE und ist somit ein starkes Signal an die Politik.
Zu den Erstunterzeichnern des Paktes gehört auch die Universität Passau. Das Zentrum für Lehrerbildung und Fachdidaktik (ZLF) hat aktiv am Pakt für BNE mitgearbeitet und unterstützt dieses Aktionsbündnis. „Bildung für Nachhaltige Entwicklung ist neben Digitalisierung und Internationalisierung eines der zentralen Themen am ZLF und wir denken diese auch zusammen. Wir beschäftigen uns mit BNE seit Jahren und haben extra dafür im Januar 2022 eine eigene ZLF-Abteilung eingerichtet, die sich unter anderem um die Einführung der BNE-Themen in die Lehrkräftebildung kümmert“ erläutert Praktikumsamtsleiter für die Lehrämter an Grund- und Mittelschulen Dr. Hans-Stefan Fuchs, der sich zusammen mit ZLF-Geschäftsführer Florian Stelzer in der Abteilung engagiert. Das ZLF bringt sich zudem bei „BNE macht Schule – Zukunft Netzwerk Passau“ in verschiedenen Arbeitskreisen ein, um sich mit den lokalen Akteurinnen und Akteuren zu vernetzen. „Bildung für Nachhaltige Entwicklung steht für eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt und die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt reflektieren lässt. Zukünftige Lehrkräfte spielen dabei eine sehr wichtige Rolle“ ergänzt Florian Stelzer, „daher ist uns so wichtig, dass bereits in der ersten Phase der Lehrerbildung BNE implementiert wird." Der Pakt wird helfen, den Fokus noch mehr auf BNE zu legen. Wir hoffen auf viele weitere Institutionen, die dem Pakt beitreten.
„Die Sichtbarmachung von Nachhaltigkeitszielen im Bildungsbereich gehört zu den elementaren Herausforderungen und Aufgaben der Transformation der Gegenwart. Nur dadurch kann es uns gelingen, den Anliegen der Generation, um deren Zukunft es vor allem geht, Gehör zu verschaffen“, sagt Prof. Dr. Werner Gamerith, Beauftragter für Nachhaltigkeit an der Universität Passau. „Die Universität Passau als wichtiges Zentrum der Lehramtsausbildung verfolgt gemeinsam mit dem ZLF diese gesellschaftspolitische Aufgabe mit höchster Priorität, und ich danke Hans-Stefan Fuchs und Florian Stelzer für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit und ihr beständiges Wirken in Richtung auf mehr BNE.“
Über den Pakt für BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung)
Der Pakt für BNE ist ein breites Aktionsbündnis von 47 führenden Organisationen aus unterschiedlichsten Bereichen der Zivilgesellschaft. Mit der Unterzeichnung des Pakts für BNE haben sich 47 Erstunterzeichner im Juli 2022 zusammengeschlossen, um BNE als Bildungsprinzip für alle Bereiche von der frühkindlichen bis zur Erwachsenenbildung im Sinne des lebenslangen Lernens umzusetzen. Dies erfordert einen grundlegenden Haltungswechsel und eine strukturelle Verankerung von BNE im gesamten Bildungswesen (formal, non-formal und informell).