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Heimliche Lehrpläne: Politische Sozialisation, Schlüsselqualifikationen und Gefühlsarbeit in Arbeit, Bildung und Gesellschaft

26. Workshop-Kongress PP (10. bis 11. November 2006, Uni Passau)

| Lesedauer: 3 Min.

Gemeinsam mit der Sektion Politische Psychologie des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), der BDP-Landesgruppe Bayern, der Redaktion Politische Psychologie (Uni Hamburg) und der Walter-Jacobsen-Gesellschaft gem. e.V. für Politische Bildung und Politische Psychologie (Hamburg) veranstaltet die Universität Passau am 10. und 11. November den 26. Workshop-Kongress Politische Psychologie. Zwei Tage lang diskutieren Wissenschaftler aus Deutschland und dem europäischen Ausland, Vertreter aus der Wirtschaft und aus Schulen, Bundeswehr, Kliniken und anderen Arbeitsfeldern rund um die Themen “Führungspersönlichkeiten und Schlüsselqualifikationen“. Die Tagungsleitung hat Dr. Petia Genkova von Universität Passau (Philosophische Fakultät/Fach Psychologie) inne.

„Schlüsselqualifikationen“ sind aus keiner Stellenanzeige mehr wegzudenken. Doch was sind Schlüsselqualifikationen eigentlich? Und welche Schlüsselqualifikationen sind gerade „in“? Schlüsselqualifikationen sind nichts Unveränderbares – sondern sie unterliegen einem gewissen Wandel. Wenn man gleichzeitig teamfähig, flexibel, ambiguitätstolerant und eine Führungspersönlichkeit sein muss, um erfolgreich zu sein, fordert dies eine permanente Reflexion und Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Durch die zunehmende Psychologisierung der Gesellschaft gewinnt man an Kompetenzen, sich selbst und andere zu evaluieren. Die aktuell gewünschte Führungspersönlichkeit beispielsweise ist in ihrem Fachgebiet auf dem aktuellsten Stand, kompetent in allen relevanten EDV-Lösungen, in Organisationsentwicklungsverfahren, in Managementtechniken und verfolgt die aktuellen technologischen Entwicklungen. Dass sie einen sehr guten Studienabschluss mitbringt, ist selbstverständlich, Auslandserfahrung wird mittlerweile vorausgesetzt. Außerdem verfügt sie bereits in jungen Jahren über eine große menschliche Erfahrung und viel Einfühlungsvermögen, besitzt Coaching-Befähigungen und ist mit ausgeprägter sozialer Kompetenz ausgestattet, wie beispielsweise ihr Engagement in Vereinen oder Verbänden dokumentiert. „Derlei Erwartungshorizonte führen zu einem ständig vorverlagerten ‚biographischen Druck’, der möglicherweise in erster Linie unrealistische Selbstvermarktung begünstigt und genau das zerstört, was er erreichen soll“, erläutert Dr. Petia Genkova den Hintergrund des Workshops. Ein noch verhältnismäßig neuer, wichtiger Trend sei es hingegen, die Work-Life-Balance zu fördern, um Menschen zu befähigen, nachhaltig und langfristig erfolgreich zu sein und dabei die beruflichen Anforderungen mit einem erfüllten Familienleben in Einklang zu bringen.

Der Workshop will diese Fragestellungen aus verschiedenen Aspekten beleuchten. Insbesondere soll diskutiert werden, welche Qualifikationen eine Führungskraft tatsächlich besitzen muss und welchen Beitrag Schulen und Hochschulen zur Vermittlung dieser Kompetenzen leisten. In Workshops diskutieren die Teilnehmer beispielsweise Themen wie „Schlüsselqualifikationen und Leistungsgerechtigkeit“, „Mitarbeiterinnen und Karriere – ein schwieriges Verhältnis? Neue Erfahrungen und Perspektiven“, „Diversity und interkulturelles Lernen: Kompetenzen im internationalen Kontext“.

Außerdem finden drei Plenarvorträge statt, die auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Am Freitag, 10. November spricht um 9.30 Uhr Prof. Dr. Andrea Abele-Brehm (Universität Erlangen-Nürnberg) über „Berufserfolg und Lebenszufriedenheit – wie hängen sie zusammen?“.  Prof. Dr. Jochen Gerstenmaier (Ludwig-Maximilians-Universität München) spricht am Freitag, 10. November, um 13.50 Uhr zum Thema „Der heimliche Lehrplan in Organisationen“. Schließlich spricht am Samstag, 11. November, um 9.30 Uhr Prof. Dr. Rainer Dollase (Universität Bielefeld), über „’Die Gesellschaft muss was tun…’ Islambilder in der multikulturellen Bevölkerung. Ein heimlicher Lehrplan und seine unheimlichen Folgen“.

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Hinweis an die Redaktionen:
Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Dr. Petia Genkova, Tel 0851/509-2609, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.

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