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KI und Digitale Tools als Trend der interkulturellen Schulentwicklung

Digitale Medien im Unterricht in České Budějovice und Passau: Schule in Bayern und Tschechien ohne Tablets und Computereinsatz ist nicht mehr vorstellbar. Eine neue grenzüberschreitende Lehrkooperation des Passauer Lehrstuhls für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Schulentwicklungs- und Professionalisierungsforschung und des Budweiser Lehrstuhls für Germanistik an der Südböhmischen Universität bearbeitet digitale Medien und den Einsatz von KI im sprach- und kulturheterogenen Unterricht und bietet eine hohe Praxisorientierung, wie sie das neue Gutachten zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung für das 21. Jahrhundert fordert.

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Dr. Doris Cihlars (stehend rechts) und ihre tschechischen Kollegen doc. PaedDr. Hana Andrášová, Ph.D. (stehend links) und RNDr. PhDr. Jan Fiala, Ph.D. (stehend 2. v. links) konnten mit Anleitung der Medienpädagogin Julia Watzinger (stehend 2. v. rechts) neue Medien im „Klassenzimmer der Zukunft“ selbst ausprobieren; Foto: Universität Passau

Dr. Doris Cihlars (stehend rechts) und ihre tschechischen Kollegen doc. PaedDr. Hana Andrášová, Ph.D. (stehend links) und RNDr. PhDr. Jan Fiala, Ph.D. (stehend 2. v. links) konnten mit Anleitung der Medienpädagogin Julia Watzinger (stehend 2. v. rechts) neue Medien im „Klassenzimmer der Zukunft“ selbst ausprobieren; Foto: Universität Passau

Dr. Doris Cihlars, Akad. Oberrätin am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft (SchulProF), und ihre tschechische Kollegin doc. PaedDr. Hana Andrášová, Ph.D., arbeiten seit vielen Jahren zu aktuellen Themen der Lehrkräftebildung in beiden Ländern zusammen und entwickeln gemeinsame Lehrkonzepte, die künftigen Lehrkräften theoretisch fundierte Grundlagen vermitteln und zugleich eine hohe Praxisanwendung ermöglichen sollen. Drittmittelgefördert von der Bayerisch-tschechischen Hochschulagentur (BTHA) und des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds (DTZF) sind pro Semester 40 Lehramtsstudierende aus Passau und České Budějovice beteiligt. Gemeinsam planen und erleben sie Unterricht in beiden Ländern und machen interkulturelle Praxiserfahrungen, die für die künftige Tätigkeit als Lehrkräfte besonders gewinnbringend sind.

In diesem Semester wurde in Tschechien der DAF-Unterricht zum Thema „Eine Reise nach Passau“ bearbeitet, in dem die Studierenden gemeinsam Stundenbilder entwickelten und digitale Tools bzw. KI-gestütztes Übungsmaterial anfertigten. Anschließend probierten sie diese in verschiedenen Lerngruppen und Jahrgangsstufen am Budweiser Gymnáziums Česká aus. „Gerade die Anwendung eigener Unterrichtsversuche mit Schülerinnen und Schülern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, macht den Auslandsaufenthalt für die Passauer Studierenden so wertvoll“, betont Dr. Cihlars, die für den Seminaranteil der Interkulturellen Pädagogik verantwortlich ist und auf die hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern mit Migrationsgeschichte in bayerischen Schulen aufmerksam macht. Die Studierenden könnten in dieser Lehrveranstaltung ihre Interkulturelle Kompetenz besonders schulen und sich selbst in ihren Verhaltensweisen im Umgang mit Sprach- und Kulturheterogenität überprüfen.

Ganz in der Zielsetzung der Drittmittelförderung, das Nachbarland kennenzulernen und die grenzüberschreitende Kooperation zu fördern, erlebte die deutsch-tschechische Studierendengruppe auch kulturelle Höhepunkte im Besuch des Schlosses Hluboká nad Vltavou und der Führung durch die staatliche Brauerei Budvar. Der Seminarteil in Deutschland führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst ans Landgraf-Leuchtenberg-Gymnasium in Grafenau, das mit Schulleiter OStD Christian Schadenfroh und seinem Kollegium die Türen für eine Unterrichtshospitation öffnete. Vor allem die technische Ausstattung im Ländervergleich und der Umgang mit KI im Unterricht interessierten die Teilnehmenden besonders. In Passau konnten die künftigen Lehrkräfte mit Begleitung von Medienpädagogin Julia Watzinger das „Klassenzimmer der Zukunft“ sowie das „Lehrerzimmer der Zukunft“ an der Universität besichtigten, innovative Geräte für den digitalen Unterricht ausprobieren und viele Tools für den Unterricht kennenlernen. In der anschließenden Praxisanwendung wurde das Thema des tschechischen Unterrichtsbesuchs aufgegriffen und die Lehramtsstudierenden erstellten digitale Lehr- und Lernmaterialien für eine Dreiflüsse-Rundfahrt in Passau. Dabei unterstützte die Donau-Schifffahrt-Gesellschaft Wurm & Noé GmbH & Co. die Teilnehmenden materiell und finanziell, so dass sie ihre eigenen Unterrichtsmaterialien bei einer Schifffahrt ausprobieren und parallel die Passauer Geschichte mit ihrer Verbindung zu Böhmen kennenlernen konnten.

Die hohe Bedeutung der interkulturellen Praxiserfahrung hob auch die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes an der Universität Passau, Stefanie Dallmeier, hervor, die über die Fördermöglichkeiten, Partneruniversitäten und den umfangreichen Erfahrungsschatz durch Auslandserfahrungen berichtete. „Das neue Gutachten der Expertenkommission zur Lehrkräftebildung im 21. Jahrhundert fordert mehr Praxisorientierung im Studium. Mit diesem Lehrangebot bieten wir diese längst an!“, freut sich Dr. Doris Cihlars und verweist auf das nächste Wintersemester 2025/26, in dem die Veranstaltung an beiden Universitäten erneut durchgeführt wird.

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