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Mit einer Tasche um die Welt

Interkulturelle Ehrenamts-Aktion mit Studierenden der Universität Passau beim Ferienprogramm des Kinderschutzbundes Passau.

| Lesedauer: 3 Min.

Die am Workshop teilnehmenden Kindern mit den Studierenden

Stolz präsentieren die Kinder ihre selbst bemalten Stofftaschen, die sie während des Workshops gemeinsam mit Paulinne Rodriguez Soto (2.v.l.), Sakher Alkontar (5.v.r.), Hachem Sfar (3.v.r.) und den anderen Studierenden gestaltet haben. Foto: Universität Passau/Dildar Hamo

Barbara Bauersachs (3.v.l.) mit den beteiligten Studierenden

Programmkoordinatorin Barbara Bauersachs (3.v.l.) mit den beteiligten Studierenden Hachem Sfar (v.l.), Sakher Alkontar, Marie Zvoňárová, Anna Rennwald, Paulinne Rodriguez Soto und Sandra Dankwart. Foto: Universität Passau/Dildar Hamo

„Zu meiner Oma fahre ich 1 ½ Stunden“, rief die 10-jährige Isabel* aufgeregt, als beim Länderquiz die Frage aufkam, wie lange man von Passau bis an die tschechische Grenze brauche. „Nein, das sind mindestens 6 Stunden“, konterte ihr Mitstreiter Lucas. Von den Kindern wissen wollte das Marie Zvoňárová, Studentin der Universität Passau aus Tschechien. Gemeinsam mit fünf weiteren Studierenden aus Syrien (Sakher Alkontar), Kanada (Sandra Dankwart), Kolumbien (Paulinne Rodriguez Soto), Tunesien (Hachem Sfar) und Deutschland (Anna Rennwald) gestaltete sie den Workshop „Mit einer Tasche um die Welt“ bei den Ferien im Schloss des Kinderschutzbundes Passau. 

„Das war eine spontane erste Aktion unseres neu entwickelten Projekts „All you can do'“, erzählt Barbara Bauersachs. Sie ist Mitarbeiterin der Universität Passau im Bereich International Support Services und koordiniert dort u. a. das aus Mitteln des DAAD und BMBF geförderte Refugee Programm. „Wir haben festgestellt, dass geflüchtete und internationale Studierende oft nicht wissen, wie und wo sie sich ehrenamtlich engagieren können und ihnen auch der Mut fehlt, den ersten Schritt zu tun. Deshalb haben wir die Idee entwickelt, interkulturell gemischte Studierenden-Teams zu bilden, die sich dann gemeinsam in der Stadt und im Landkreis engagieren. Entweder in bestehenden Projekten oder sie entwickeln eigene Ideen.“

Für den zweistündigen Workshop des Ferienprogramms beim Kinderschutzbund hatten sich die sechs Studierenden überlegt, Stofftaschen mit Sprüchen, Namen oder Bildern aus ihren Heimatländern zu bemalen. In drei Gruppen (Tschechisch/Deutsch, Arabisch, Spanisch/Englisch) starteten sie zunächst mit kniffligen Fragen und brachten den neugierigen Mädchen und Jungen die ein oder andere Redewendung in ihrer Muttersprache bei. Die Kinder wussten schon richtig viel über die Länder, nur bei den Farben der kolumbianischen Flagge gingen die Meinungen stark auseinander – und die Tatsache, dass der Goldhamster aus Syrien stammt, rief ein erstauntes Gekicher hervor.

„Wir finden es toll, wenn junge Menschen sich bei uns im Kinderschutzbund und insbesondere bei unserem Ferienprogramm engagieren“, bestätigt Josef Wetzl, pädagogischer Leiter der Ferien im Schloss. „Die Idee, Studierende aus aller Herren Länder einzubeziehen, können wir nur unterstützen. Denn davon profitieren beide Seiten: Die Kinder lernen andere Kulturen sozusagen ‚live‘ kennen. Und die Studierenden gewinnen Einblicke in die deutsche Gesellschaft, auch außerhalb der Universität.“

Das Projekt „All you can do“ soll im Wintersemester 2021/2022 ausgebaut werden: „Wir haben gesehen, wieviel Spaß die Studierenden bei der Aktion hatten“, bestätigt Projektkoordinatorin Barbara Bauersachs. „Da müssen wir dranbleiben. Denn ehrenamtliches Engagement ist nicht nur ein Plus in jedem Lebenslauf, es fördert auch nachweislich die Integration von internationalen Studierenden. Sie fühlen sich schneller heimisch und bleiben dann auch gerne in Deutschland. Und in dem ein oder anderen Studiengang gibt es sogar Möglichkeiten der Anerkennung.“

Die Anerkennung der Kinder ist den Beteiligten auf jeden Fall sicher: „Das war eine richtig coole Aktion!“, zeigte sich etwa Isabel begeistert, nachdem sie und die anderen Kinder am Endes des Workshops ihre individuell gestalteten Taschen bei einer kleinen Laufsteg-Show präsentieren durften.

Studierende, die an diesem Ehrenamts-Projekt mitwirken wollen, können sich jederzeit per E-Mail an refugeeprogramme@uni-passau.de melden, ebenso gemeinnützige Organisationen, die an einer Kooperation interessiert sind.

* Namen der Kinder geändert.

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