Die von Prof. Dr. Sandra Huebenthal, PD Dr. Benedikt J. Collinet (Lehrstuhl für Exegese und Biblische Theologie), Prof. Dr. Christian Handschuh (Professur für Kirchengeschichte und Christliche Identitäten) und Prof. Dr. Thomas Wünsch (Lehrstuhl für die Geschichte Osteuropas und seiner Kulturen) organisierte Tagung hatte als primäres Ziel weniger die Arbeit an konkreten inhaltlichen Themen als das gegenseitige Kennenlernen der Forschenden und ihrer jeweiligen Forschungsmethoden und Forschungsschwerpunkte, um künftig gezielter gemeinsame Projekte in Forschung, Lehre und Strukturentwicklung planen und durchführen zu können. Den unterschiedlichen Disziplinen und Forschungsgebieten entsprechend umfasste die Tagung Beiträge aus den Bereichen Digital Humanities, Bibelwissenschaften, Versöhnungsarbeit, Erinnerungskultur, Gedächtnisorte und vieles mehr. Das Tagungsdesign ergab sich organisch als chronologischer Faden, der zu einer vielseitigen Reise durch Europa einlud. Besonders deutlich wurde auf diesem Weg, wie wichtig das Wissen umeinander ist, da die Zugänge zum ‚visual turn‘ und ‚spatial turn‘ kulturell und historisch bedingt stark variieren und einander ergänzen.
Zu den annähernd 30 Forschenden aus elf Ländern kamen Vertreterinnen der Forschungsförderung der Universität Passau und Studierende eines Seminars zur forschungsbasierten Lehre inklusive Tagungserfahrung hinzu ebenso wie Promovierende der Evangelischen und Hussitischen Theologischen Fakultät der Prager Karls-Universität im Rahmen der jährlichen Prague-Passau Symposium Series.
Der klassische Tagungsablauf wurde durch interaktive Elemente aufgebrochen und stellte so die nötigen Räume zu Begegnung und freiem Denken bereit, die auf Tagungen oft zu knapp bemessen sind und auf Online-Tagungen gänzlich fehlen. Die Bereitschaft der Forschungsförderung der Universität Passau, die Open Spaces zu begleiten, erwies sich als Game Changer, da Projektideen, die während der Tagung entstanden, direkt professionell beraten werden konnten.
Zu den wichtigsten Ergebnissen neben dem Kennenlernen zählen Vertiefungen zu internationalen Studienprogrammen, konkrete Projektideen, die Wahrnehmung Passaus als Vernetzungs-Plattform für zukünftige Projekte sowie die Abklärung des Potenzials für zukünftige gemeinsame Forschung und Lehre im Großraum Europa. „Vernetzungen von Spanien bis Georgien, von Irland bis Rumänien zeigen, wie wichtig die Scharnierstellung Mitteleuropas ist, um theologische wie geistes- und kulturwissenschaftliche Forschung wirklich grenzenlos zu machen. In diesem Sinne ist die Tagung auch ein Beitrag zur nachhaltigen Friedensarbeit durch kulturübergreifende Zusammenarbeit“, sagt Prof. Dr. Sandra Huebenthal. Die Projektideen reichen von der Oral-History-Forschung bis zu Konfessionellen Europäischen Identitäten, vom klassischen Projekt bis zur Summerschool und von der Forschungskooperation bis zur Partnerschaft bei der Entwicklung von Strukturen und Studiengängen.
Die Tagung wurde von PICAIS – Passau International Centre for Advanced Interdisciplinary Studies gefödert.
Weitere Impressionen und Informationen sind auf der Webseite des Departments für Katholische Theologie zu finden: https://www.ktf.uni-passau.de/netzwerk-religioese-identitaeten