Professor Dr. Hans-Georg Dederer ist seit 14. Januar 2009 neuer Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, europäisches und internationales Wirtschaftsrecht (Nachfolge Prof. Dr. Otfried Seewald). Dederer kommt von der Universität Bonn, vertritt den Lehrstuhl in Passau aber bereits seit Beginn des Wintersemesters. Dederer erhielt am Mittwoch (14. Januar) von Universitätspräsident Prof. Dr. Walter Schweitzer die Ernennungsurkunde.
Hans Georg Dederer wurde 1967 in Stuttgart geboren. Er hat zunächst technische Kybernetik an der Universität Stuttgart studiert, dann Rechtswissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und an der Universität Konstanz, wo er 1992 die erste juristische Staatsprüfung abgelegt hat. Bereits während des Studiums war Dederer Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes (1988-1992), 1993 hat er den "Preis für gute Examen nach kurzen Studienzeiten" des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft erhalten. Den juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte er in Konstanz und in Washington, D.C. (USA).
Nach dem 2. Staatsexamen war Dederer wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bonn (Lehrstuhl Prof. Dr. Matthias Herdegen), 1997 wurde er dort mit der Arbeit "Gentechnikrecht im Wettbewerb der Systeme. Freisetzung im deutschen und US-amerikanischen Recht" zum Dr. jur. (summa cum laude) promoviert. Bis 2003 war er schließlich als wissenschaftlicher Assistent wiederum am Lehrstuhl von Prof. Herdegen beschäftigt. 2003 wurde ihm die Lehrbefugnis für die Lehrgebiete Staats- und Verwaltungsrecht, Völker- und Europarecht sowie Rechtsvergleichung durch die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (Bonn) verliehen, der Titel seiner Habilitationsschrift lautet "Korporative Staatsgewalt. Integration privat organisierter Interessen in die Ausübung von Staatsfunktionen. Zugleich eine Rekonstruktion der Legitimationsdogmatik". Seit 2003 ist Dederer Oberassistent (Lehrstuhl Prof. Dr. Matthias Herdegen) und hat seither verschiedene Lehrstühle an den Universitäten Bonn, Düsseldorf, Tübingen und seit dem Wintersemester 2008/09 in Passau vertreten.2008 erhielt er dorthin einen Ruf, den er einem Ruf an die Universität Kopenhagen (Lehrstuhl für Europarecht) den Vorzug gab, außerdem lag ein Angebot der Universität Hannover vor.
Dederer ist ein profilierter Wissenschaftler in Forschung und Lehre: Er wirkte beziehungsweise wirkt an zahlreichen (zum Teil Master-)Studiengängen im In- und Ausland mit, beispielsweise an der Deutschen Rechtsschule der Universität Warschau, dem "Master of Drug Regulatory Affairs" an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, dem Nordamerikastudienprogramm der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, dem "Master of European Studies" des Zentrums für Europäische Integrationsforschung Bonn oder dem "LL.M. Internationales Wirtschafts- und Steuerrecht an der Universität Innsbruck.
Seine Forschungsschwerpunkte im Bereich des Staatsrechts sind unter anderem die Menschenwürdegarantie und das Recht auf Leben (v.a. auch im Bereich Embryonen- und Stammzellforschung), die Eigentumsgarantie, das Demokratieprinzip, im Verwaltungsrecht das Umwelt- und Technikrecht, insbesondere das Biotechnologie- und Biomedizinrecht (vor allem "grüne Gentechnik", Stammzellforschung), im Europarecht der europäische Grundrechtsschutz und das europäische Wirtschaftsrecht (v.a. Grundfreiheiten, Biopatentrecht) und im Völkerrecht das internationale Wirtschaftsrecht (v.a. WTO-Recht, in Zukunft verstärkt auch Recht der Auslandsinvestitionen und Energierecht) und das internationale Umweltrecht, ferner der internationale Menschenrechtsschutz und das humanitäre Völkerrecht sowie das Gewaltverbot und das Recht auf Selbstverteidigung.
"Nebenbei" versucht der zweifache Vater (das dritte Kind erwartet seine Frau Hildegard, mit der er seit 2003 verheiratet ist, im Mai) seine Hobbys zu pflegen, die Musik (Geige, Bratsche) und den Sport (Jogging, Bergwandern, Skifahren).
****************************************************
Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430.