Projekt DIGITour
Diese Auszeichnung ging 2023 ging an das Team des Projektes DIGITour. Das Projekt, das sich an kleine und mittlere Unternehmen der Region richtet, setzt nachhaltige Impulse für eine Weiterentwicklung der Region im Bereich Digitalisierung. In bisher rund 15 erfolgreich durchgeführten Pilotprojekten wurden den Kooperationsbetrieben im Rahmen des Projekts konkrete Handlungsempfehlungen für den Ausbau ihrer digitalen Präsenz an die Hand gegeben. Der Preis, gestiftet vom Neuburger Gesprächskreis für Wissenschaft und Praxis, wurde von Prof. Dr. Werner Gamerith, Beauftragter der Universitätsleitung für Transfer und interne Vernetzung, übergeben.
Diese Auszeichnung ging 2022 an den Leiter des Instituts für Softwaresysteme in technischen Anwendungen der Informatik (FORWISS Passau), Dr. Erich Fuchs, der das Transfergeschehen an der Universität Passau seit inzwischen gut 30 Jahren prägt. Er hat signifikante Geldmittel für die Universität akquiriert und sowohl die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen als auch Kooperationen mit anderen Hochschulen, insbesondere solchen aus der Region, vorangetrieben. Erich Fuchs engagiert sich zusätzlich zu seinen Aktivitäten im Wissens- und Technologietransfer für den gesellschaftlichen Transfer. So beteiligt er sich intensiv an der MINT-Förderung von Schülerinnen und Schülern aus der Region, etwa durch den Mathezirkel oder die Organisation der bayerischen Finalrunde der Mathematikolympiade, die als großes und außenwirksames Event alle zwei Jahre in Passau stattfindet. Der Preis, gestiftet vom Neuburger Gesprächskreis für Wissenschaft und Praxis, wurde von Prof. Dr. Robert Obermaier, Vizepräsident für Forschung, übergeben.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 stellte nicht nur verschiedenste Disziplinen, angefangen bei der Medizin bis hin zu den Erziehungswissenschaften, sowie die Wirtschaft vor größte Herausforderungen, sondern warf in erster Linie auch zahlreiche rechtliche und ethische Fragen auf. Deutschland hat rasch und weitreichend z. B. durch mehrfache Änderung des geltenden Infektionsschutzgesetzes oder durch den Erlass landesrechtlicher Verordnungen und Allgemeinverfügungen reagiert. Dabei zeigte sich jedoch eine Vielzahl verfassungsrechtlich problematischer Aspekte.
Die Juristische Fakultät der Universität Passau hat unter der Leitung von Prof. Dr. Hans-Georg Dederer umgehend auf die neue Situation reagiert und erfolgreich das Projekt „Legislative Authority in a State of Health Emergency“, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, eingeworben. Ein Team unter der Leitung der Juristin Marina Preiß untersucht seit Juli 2020 die Rolle des parlamentarischen Gesetzgebers im Gesundheitsnotstand. Zudem werden die momentane Rechtslage dargestellt sowie Optionen für ein kohärentes Regelwerk zur Bewältigung eines pandemiebedingten internen Gesundheitsnotstands aufgezeigt und ausformuliert. Die große Herausforderung der Arbeit besteht darin, die sich laufend ändernden Gegebenheiten zu berücksichtigen. Die Ergebnisse des Projekts werden in Form von Aufsätzen in Fachzeitschriften veröffentlicht. Außerdem sollen Policy Briefs für politische Entscheidungsträgerinnen und -trägern zur Verfügung gestellt werden.
Die Transferleistung des Projekts besteht einerseits in dem unmittelbaren Aufgreifen und Bearbeiten eines hochaktuellen gesellschaftlichen Problems, andererseits in der Bereitstellung von Entscheidungshilfen für politische Entscheidungsträgerinnen und -trägern.
In einem Webinar des Neuburger Gesprächskreises zur Frage „The new normal in legislation: Wo bleibt der Gesetzgeber im Kontext der Covid-Pandemie?“ wurden die zentralen Fragestellungen des Projekts zudem von Professor Dederer und MdL Christian Flisek öffentlichkeitswirksam beleuchtet und diskutiert. Eine weitere Transferleistung wird durch die Beantwortung von Rechercheanfragen diverser Medien erbracht. So wurden für die Sendung „hartaberfair“ des ARD Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt, ebenso für einen Beitrag in „DIE ZEIT“ zum Thema Gesundheitsnotstand, dort unter namentlicher Nennung von Prof. Dr. Hans-Georg Dederer.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte im Rahmen der Förderinitiative ‚Zivile Sicherheit – Fragen der Migration‘ die Durchführung von Forschungsvorhaben zur Entwicklung von Technologien, die geeignet sind, sowohl den beteiligten staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren als auch der Bevölkerung und den Migrantinnen und Migranten als Hilfestellung zur Bewältigung der bestehenden und kommenden Herausforderungen zu dienen. Mit ihrer Hilfe sollen humanitäre Aufnahme, Weiterleitung, Versorgung und Unterbringung von Migranten optimal bewältigt werden können.
Das deutsch-österreichische Projekt HUMAN+ hat ein integratives Echtzeit-Lagebild für die Flüchtlingsbewegungen entwickelt. Dies erfolgte auf Basis von sozialen Netzwerken und Fernerkundungsdaten, um eine Vorhersage der Migration sowie die Bewältigung akuter Lagen zu ermöglichen. Eine essentielle Rolle spielten dabei sowohl die ethischen, soziologischen und rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Integrierbarkeit in vorhandene Lösungen und Prozessketten. Durch das System wurde es möglich, Migrationsbewegungen frühzeitig zu erkennen, die Einsatzkräfte über die Landesgrenzen hinaus auf die zu erwartenden Situationen vorzubereiten und gleichzeitig die Migranten bestmöglich und human zu versorgen.
Unter Leitung von Prof. Dr. Michael Granitzer (Fakultät für Informatik und Mathematik) oblag der Universität Passau, zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS) und der Universität Salzburg (Österreich) als kernwissenschaftlichen Partnern, die Entwicklung von Methoden zur Extraktion migrationsrelevanter Information aus sozialen Medien und Fernerkundungsdaten sowie die Simulation der Migrationsbewegungen. Den darauf aufbauenden Prototypen (Technology Readiness Level 6) setzten die Unternehmenspartner um. Eine Reihe von Anwendungspartnern im Bereich der NGOs und Bedarfsträger evaluierten schließlich das System im Rahmen einer Übung.
Zum Projekt: https://www.sifo.de/files/Projektumriss_HUMAN-Plus.pdf
Erstmals 2019 vergibt die Universität einen Preis für die beste Transferleistung. Diese Auszeichnung ging an Dr. Stefan Mang, Geschäftsführer des Instituts für Markt- und Wirtschaftsforschung (CenTouris und Centrum für Marktforschung) der Universität Passau. Das Centrum für Marktforschung der Universität Passau hat zusammen mit der Fachhochschule Oberösterreich den Industrial Service Excellence Monitor (ISEM) entwickelt. Er begleitet Unternehmen in Niederbayern und Oberösterreich auf ihrem Weg zu hochqualitativen und innovativen industriellen Dienstleistungen und schafft damit eine Plattform, auf der sich Wirtschaft und Wissenschaft intensiv austauschen. Der Preis wird vom Neuburger Gesprächskreises für Wissenschaft und Praxis e. V. gestiftet und von Prof. Dr. Carola Jungwirth, Präsidentin der Universität Passau und Vorstandsvorsitzende des Neuburger Gesprächskreises, übergeben.