„Bis zum bitteren Ende“ – so lässt sich der Titel dieser Ausstellung ins Deutsche übersetzen. Man gibt alles, will alles, riskiert alles bis zur Erschöpfung, manchmal auch bis zur Eskalation, und vielleicht ist es am Ende sogar vergebens. Diese Erfahrung des Absurden ist universell, sie ist urmenschlich und in der Figur des Sisyphos, dessen Fluch es ist, täglich neu scheitern zu müssen, in Literatur und Kunst unsterblich geworden.
Theresa Stemplinger transportiert diese Erfahrungswelt in raumgreifenden Installationen, die meist eine Kombination aus textilen Elementen, Ton- und Videoelementen sind. „Im Vordergrund steht für mich bei jeder Arbeit, neue, starke Bildwelten zu eröffnen, die ihre eigenen Regeln haben“, sagt sie. „Jede Installation gewährt einen Einblick in das Innenleben eines bestimmten Phänomens. Dabei spielen sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf persönlicher Ebene Veränderung, Modularität und Absurdität sowie autobiografische Aspekte eine wichtige Rolle.“
Indem sie Einzelarbeiten im Raum in Beziehung setzt und zu einem neuen Ganzen verschmelzen lässt, schafft die Künstlerin viel Raum für die Interpretation der Betrachterinnen und Betrachter. „Es ist schön, wenn es gelingt ein starkes Bild zu erzeugen und gleichzeitig eine breite Lesbarkeit herzustellen. In erster Linie geht es aber darum, eine für mich zufriedenstellende formale Ausarbeitung meiner eigenen Gedanken – des im Vordergrund stehenden Inhalts - zu finden, im besten Falle ein schmissiges Bild. Ich glaube, nur wenn man in dieser Hinsicht egoistisch bleibt, kann es gelingen, diese beiden für die Kunst essentiellen Ansätze zu verbinden.“
Mit dem Projekt „stART“ fördern das Museum Moderner Kunst Wörlen und die Professur für Kunstpädagogik/Ästhetische Erziehung der Universität Passau seit 2013 Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs Kunsterziehung. Seit 2016 wird das Projekt vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft kuratorisch begleitet und dadurch Studierenden der Kunstgeschichte die Möglichkeit eröffnet, Erfahrungen in Planung und Durchführung einer Ausstellung zu sammeln.
Kuratiert wird die Ausstellung in diesem Jahr von Ines Molz, Studentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Bildwissenschaft der Universität Passau.
Eröffnet wird die Vernissage durch die Leiterin des Museums Moderner Kunst Wörlen, Dr. Marion Bornscheuer. Das Grußwort spricht Bürgermeisterin Erika Träger. In die Ausstellung führen anschließend Prof. Dr. Alexander Glas (Professur für Kunstpädagogik/Ästhetische Erziehung) sowie Kuratorin Ines Molz ein.
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag, 10:00 - 18:00 Uhr
Bräugasse 17
94032 Passau
Rahmenprogramm
Künstlergespräch: 8. Dezember, 11.30 Uhr
Kuratorenführung: 12. Januar, 11.30 Uhr
Führung mit Theresa Stemplinger und Ines Molz durch die Ausstellung „Arnulf Rainer und Karl Schleinkofer“: 26. Januar, 11.30 Uhr
Kurzer Lebenslauf Theresa Stemplinger
Geboren 1988 in Passau
2010-2014: Studium der Kunstpädagogik und Anglistik an der Universität Passau
2015: Studium Textil - freie, angewandte und experimentelle künstlerische
Gestaltung an der Universität für Angewandte Kunst Wien
seit 2016: Studium bei Professor Jochen Flinzer, Akademie der Bildenden Künste
Nürnberg