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Professor Kleinhenz mit Dies Oeconomicus verabschiedet

Finanzminister Huber und Arbeitsagentur-Chef Weise in Passau

| Lesedauer: 4 Min.

Prof. Dr. Gerhard Kleinhenz (von links),<br> Prof. Dr. Gertrud Moosmüller, Prof. <br>Dr. Wolfgang Wiegard, Prof. Dr. Walter <br>Schweitzer

Er ist ein Professor der ersten Stunde: 1978 wurde Professor Dr. Gerhard D. Kleinhenz an die Universität Passau berufen. Bis zum vergangenen Semester hatte er den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät inne. Zum 31. März ist er in den Ruhestand getreten, trotzdem hält er nach wir vor Vorlesungen. Offiziell verabschiedet wurde er im Rahmen des Dies Oecnomicus der Volkswirte am 15. und 16. Mai. Zur Verabschiedung kamen unter anderem der Bayerische Staatsminister der Finanzen, Erwin Huber, und Frank J. Weise, der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit.

An der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät wurden die Feier anlässlich der Emeritierung und der traditionelle Dies Oeconomicus ganz bewusst zusammengelegt. So wurde Kleinhenz nicht "nur" mit einem Festakt, sondern - wie es einem renommierten Wissenschaftler ansteht - mit einer wissenschaftlichen Tagung verabschiedet. Der lX. Dies Oeconomicus stand unter dem Motto "Soziale Marktwirtschaft - Herausforderung an Wissenschaft, Politik und Wirtschaft", zugleich wurde mit dem Dies "30 Jahre Ökonomik an der Universität Passau" gefeiert. Zur Tagung kamen neben Huber und Weise weitere namhafte Persönlichkeiten, beispielsweise Prof. Dr. Wolfgang Wiegard, Mitglied des Sachverständigenrates (Universität Regensburg), und Prof. Dr. Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg (Universität Regensburg).

Biographie Prof. Kleinhenz
Geboren wurde Kleinhenz 1940 in Poppenhausen (Unterfranken), er besuchte das Humanistische Gymnasium in Münnerstadt und studierte Volkswirtschaftslehre in München; 1965 bis 1969  war er an der Technischen Universität Berlin Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpolitik. Dort wurde er 1969 promoviert; ab 1969 war er an der Universität zu Köln Wissenschaftlicher Assistent bzw. seit 1972 Akademischer Rat und seit 1973 Akademischer Oberrat am Seminar und Forschungsinstitut für Sozialpolitik. 1976 habilitierte er sich an der Universität Augsburg und wurde 1978 an die neu gegründete Universität Passau auf den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre berufen. Von 1978 bis 1981 und von 2003 bis 2004 war Professor Kleinhenz Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Rufe an die Universität Mannheim (1982) und an die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt (1989) hat er abgelehnt. 1997 übernahm er für fünf Jahre die Leitung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg, ehe er 2002 an die Universität Passau zurückkehrte.Professor Kleinhenz hatte bzw. hat zudem zahlreiche öffentliche Funktionen inne: Vorsitzender des Ausschusses für Sozialpolitik im Verein für Socialpolitik e. V. (1990-1994), stellvertretender Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (1992-1996); stellvertretendes Mitglied des bayerischen Landesplanungsbeirats, Mitglied der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern (1990-1996), Vorsitzender des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultätentages (1993-1996), Mitglied des Beirats für Ausbildungsförderung beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (1995-1997), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (seit 1985) sowie Berater der Kommission VI für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz (1996 bis 2006).

Festschrift anlässlich der Emeritierung: "Wirtschaftspolitik in ländlichen Regionen"

Anlässlich der Emeritierung ihres akademischen Lehrers haben zwei seiner früheren Schüler, Dr. Oliver Falck und Dr. Stephan Heblich, eine Festschrift herausgebracht. "Wirtschaftspolitik in ländlichen Regionen" ist im Verlag Duncker und Humblot erschienen und kostet 48 Euro.Zum Inhalt: Ländlichen Gebieten wird im Vergleich zu Städten und verstädterten Räumen ein komparativer Nachteil hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Dynamik nachgesagt. So profitieren diese Gebiete allenfalls von den Ausstrahlungswirkungen benachbarter Agglomerationsräume, denen sie als verlängerte Werkbank dienen. Daneben existieren jedoch zahlreiche Beispiele ländlicher Gebiete, sog. Industrial Districts, in denen Netzwerke aus kleinen und mittelständischen Unternehmen in speziellen Nischenmärkten weltweit Marktführer sind. Diese ländlichen Gebiete weisen entgegen der obigen Vorhersage eine große Eigendynamik auf. Die Autoren der Festschrift identifizierten in diesem Spannungsfeld charakteristische Standortfaktoren ländlicher Gebiete, die ihre dynamische Entwicklung begünstigen. Zu diesen Standortfaktoren gehören neben landschaftlichen Reizen insbesondere ausgeprägte soziale Strukturen, die der vorherrschenden kleinen und mittelständischen Unternehmensstruktur zugute kommen. Aus ökonomischer Sicht führen die sozialen Bindungen zu Vertrauensverhältnissen, die formale Bindungen ersetzen können und damit zu Transaktionskostenersparnissen und hoher Flexibilität führen. Eine auf ländliche Gebiete ausgelegte erfolgreiche Wirtschaftspolitik muss an den gegebenen Strukturen ansetzen. Im Rahmen dieses Bandes werden hierzu verschiedene wirtschaftspolitische Strategien zur Förderung der Entwicklung ländlicher Regionen diskutiert. Der Begriff Wirtschaftspolitik wird hierbei weit ausgelegt und deckt somit auch Bereiche wie die Bildungspolitik oder die Arbeitsmarktpolitik ab.Dr. Stephan Heblich und Dr. Oliver Falck: Wirtschaftspolitik in ländlichen Regionen. Duncker und Humblot, 2008, 208 Seiten, 48 Euro, ISBN: 978-3-428-12640-8

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Hinweis an die Redaktionen: Rückfragen zu dieser Pressemitteilung richten Sie bitte an Prof. Dr. Gerhard D. Kleinhenz, Tel. 0851/509-2541, oder an die Pressestelle der Universität Passau, Tel. 0851/509-1430, E-Mail: pressestelle@uni-passau.de.

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