Zentrale Idee des speziellen Hochbeets ist, dass dort durch eine Aufteilung in zwei identische Bereiche, Anbaumethoden verglichen werden können: In einem Abschnitt erfolgt die Düngung mit Pferdemist, einem bewährten natürlichen Dünger, während im zweiten Bereich der organische Dünger von Tushi, einem in Passau ansässigen Hersteller von natürlich produzierten Pflanzenschutz- und Düngemitteln, eingesetzt wird. Durch die Ausstattung mit zahlreichen Sensoren werden Parameter wie Bodenfeuchtigkeit, Temperatur, Sonneneinstrahlung und weitere wichtige Bodenwerte kontinuierlich erfasst. Zusätzlich wird die gesamte Entwicklung des Pflanzenwachstums mittels Kameras dokumentiert
Das Projekt dient in erster Linie der wissenschaftlichen Untersuchung. Hauptziel ist, eine umfangreiche Datenbasis zu schaffen, die eine fundierte Analyse der Effizienz des organischen Düngers ermöglicht. Die systematisch erhobenen Daten bieten darüber hinaus wertvolle Impulse für die Agrarwissenschaft und leisten einen Beitrag zur Umstellung auf nachhaltigere Anbauverfahren.
Neben den technologischen und wissenschaftlichen Aspekten soll mit diesem Projekt auch der Brückenschlag zwischen innovativer Forschung und praktischer Anwendung gelingen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit aus Technik, Agrarwissenschaft und ökologischer Verantwortung zeigt, wie traditionelle Anbaumethoden mit modernen Mess- und Steuerungssystemen kombiniert werden können, um den Herausforderungen der heutigen Landwirtschaft gerecht zu werden. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in einem detaillierten Bericht zusammengefasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Entstanden ist die Idee des Hochbeets während eines viertägigen Makeathons (Wortschöpfung aus „Make“ und „Marathon“) im Juni 2023 im Rahmen des grenzüberschreitenden Projekts InnRaum³, einem Innovationsraum auf beiden Seiten des Inns in der Region um Passau, Ried und Schärding. Ausgangspunkt dafür war eine Ausschreibung der Wirtschaftskammer Oberösterreich (WKOÖ) Schärding für Ideen, wie sich Gartenbau und moderne Technik sinnvoll verbinden lassen. Zur Beantwortung dieser Frage stellte die WKOÖ jedem teilnehmenden Team ein Hochbeet und Budget für weitere Technik.
Unter der Betreuung von Philipp Unger und Florian Obermüller (beide Projektmitarbeiter des InnRaum³) bildete sich in Passau ein Projektteam aus Studierenden und erarbeitete gemeinsam mit dem Passauer Start-Up Tushi ein innovatives Hochbeet, das nun auf der Landesgartenschau in Schärding (https://www.innsgruen.at/) noch bis Anfang Oktober zu sehen ist.
„Es war beeindruckend zu sehen, wie schnell aus einer Idee ein funktionierender Prototyp wurde – dank der kreativen Energie von Studierenden der Universität Passau und dem Unternehmen Tushi, die hier grenzüberschreitend und auf Augenhöhe zusammengearbeitet haben“ so Philipp Unger vom Projektteam InnRaum³.
Mehr zum Projekt InnRaum³ unter: https://www.innraum.eu/