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Uni Passau und FH Deggendorf kooperieren bei Informatik-Studienschwerpunkt „Intelligente Technische Systeme“

| Lesedauer: 5 Min.

Professor Dr. Reinhard Höpfl (links) und Professor Dr. Walter <br> Schweitzer bei der Unterzeichnung des <br>Kooperationsvertrags zwischen FH und Uni

Die Universität Passau und die Fachhochschule Deggendorf kooperieren im neuen Studienschwerpunkt „Intelligente Technische Systeme/Embedded Systems Engineering“ im Bachelorstudiengang Informatik der Universität Passau. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichneten der Rektor der Universität Passau, Professor Dr. Walter Schweitzer, und der Präsident der Fachhochschule Deggendorf, Professor Dr. Reinhard Höpfl, am Montag (30. Januar) in Passau.

Die Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Passau plant die Einrichtung des neuen Schwerpunkts „Intelligente Technische Systeme“ im Bachelor-Studiengang Informatik zum Wintersemester 2006/2007. Ein darauf aufbauender Master-Studiengang „Embedded Systems Engineering“ soll folgen. Da das Fach Elektrotechnik, ein wichtiger Bestandteil des neuen Studienschwerpunkts, an der Universität Passau nicht vertreten ist, erfolgt die Ausbildung in diesem Nebenfach in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Elektro­technik der Fachhochschule Deggendorf. Die Ausbildung im Bereich Elektrotechnik der Fachhochschule Deggendorf wurde mit sehr gutem Ergebnis evaluiert. Dies basiert nicht zuletzt auf einer sehr guten und modernen Laborausstattung zur Durchführung von Praktika.

 „Unsere technische Umwelt wird in immer größerem Ausmaß entscheidend von Informatikkomponenten geprägt. Die Zukunft vieler Industriezweige hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt, diesen Prozess des Zusammenwirkens von Technik und Informatik auch bei großen Systemen zu beherrschen“, so Schweitzer und Höpfl. Die Ausbildung entsprechender Ingenieure in Ostbayern lasse sich als ideale Konkretisierung von Clusterbildungen, in diesem Fall in der Zusammenarbeit der Universität Passau und der Fachhochschule Deggendorf, gestalten.

Computersysteme verleihen technischen Systemen wie beispielsweise medizinischen Geräten, Fahrzeugen, Flugzeugen, Konsumgütern, Telekommu­nikationsgeräten, Messautomaten, Verkehrsleit­sys­te­men, Produktions­steuerungs­anlagen oder Robotern eine maschinelle Intelligenz, indem sie steuern, regeln und komplexe Datenverarbeitungsaufgaben übernehmen. Einge­bettete Sys­te­me helfen daher bei der medizinischen Überwachung und Unterstützung von Men­schen, sie kön­nen Sicherheit, Lebensqualität und Mobilität erhöhen und tragen zur Verbesserung von Kommunikation und Kooperation sowie zur Schonung von Ressourcen bei. Da die entsprechenden Computersysteme in das von ihnen gesteuerte Gerät integriert werden und für den Geräte­benutzer kaum sichtbar sind, nennt man sie „eingebettet“. Eingebettete Systeme stehen mit ihrer Umgebung über Sensoren und Aktoren in dauernder Verbindung und müssen oft innerhalb enger Fristen auf Änderungen der Sensorsignale mit bestimmten Aktorsignalen reagieren. Sie müssen nicht nur korrekt und zuverlässig arbeiten, sondern sollten auch vor Angriffen auf ihre Funktion und auf die von ihnen gewonnenen Daten geschützt sein. Beim Entwurf Eingebet­te­ter Systeme sind je nach Einsatzgebiet auf sparsamen Energieverbrauch, effiziente Program­mie­rung, Baugrößenbeschränkung, mechanische und Strahlenfestigkeitsanforderungen sowie Kosten zu achten.

Der Schwerpunkt Intelligente Technische Systeme im Bachelor-Studiengang Informatik knüpft an den gleichnamigen Forschungsschwerpunkt der Fakultät für Mathematik und Informatik an. Das Ziel ist es, hochqualifizierte, selb­stän­dige und verantwortungsbewusste Persönlichkeiten für gehobene Positionen in der Ent­wick­lung, Produktion und Vermarktung von Computersystemen in Technischen Anwen­dungen auszubilden. Das Studium vermittelt ein breites Grundlagenwissen und macht dessen Bedeu­tung und Anwendung in praktischen Projekten deutlich. Dies garantiert einerseits eine viel­seitige Einsetzbarkeit der Absolventen und Absolventinnen und deren Befähigung, sich lebens­lang mit den in rascher Folge auftretenden neuen Entwicklungen substantiell ausein­an­der zu setzen. Zum anderen bereiten die praktischen Projekte auf die unmittelbare Einsetz­bar­keit der Absolventen im Beruf vor.

Als integriertes Anwendungsgebiet im Bachelor-Studiengang Informatik mit Schwerpunkt Intelligente Technische Systeme ist Elektrotechnik vorgesehen. Im Bereich Elektrotechnik stehen neben den Grundlagen in der allgemeinen Elektrotechnik, der Mess- und Regelungstechnik informatiknahe Gebiete, wie die Program­mierung von Mikro­­prozessoren im Vordergrund. Damit sind die Absolventen in der Lage, intelli­gente Sensorik-Komponenten aufzubauen und mit der Rechnerhardware zu verbinden.

Ein Berater­gre­mium aus Vertretern der Wirtschaft berät die Fakultät im Hinblick auf die Anforderungen aus der Praxis. Damit werden die Stärken der einzelnen Partner für eine praxisnahe und zugleich methodisch fundierte und damit zukunftssichere Ausbildung genutzt. Im Bereich der industrienahen Forschung hat sich diese Zusammenarbeit bereits in mehreren, auch großen Projekten bewährt. Dass die regionale Wirtschaft den neuen Studienschwerpunkt und die Kooperation der beiden Hochschulen sehr begrüßt, zeigte sich in zahlreichen Vorgesprächen. Besonders zu nennen ist hier Dipl.-Ing. Karl Wisspeintner, MICRO-EPSILON MESSTECHNIK GmbH & Co. KG – der seine Unterstützung bereits in Form großzügiger finanzieller Zuwendungen für die Ausstattung eines neuen Lehrstuhls zum Ausdruck brachte.

Mit diesem Beitrag zur Bildung von Clustern folgen die Universität Passau und die Fachhochschule Deggendorf Zielvorgaben der Bayerischen Staatsregierung: "Der Entwicklung der bestehenden Hochschulstandorte ist im Flächenstaat Bayern nicht nur unter hochschulpolitischen Aspekten, sondern auch für die Versorgung der regionalen Wirt­schaft mit qualifizierten Arbeitskräften unverzichtbar. Die Ausschöpfung der Bildungs­reser­ven im größten Land der Bundesrepublik selbstverständliches Ziel. Die Zusammenarbeit von Hochschulen mit außeruniversitären Einrichtungen, insbesondere der Wirtschaft, der Forschung und Ausbildung muss ausgebaut werden. Die Bildung von Clustern und Ausprägung von Alleinstellungsmerkmalen in allen Bereichen ist dabei ein zentrales Ziel. Die Kooperation von Universitäten und Fachhochschulen an Leistung und Exzellenz orientiert ist eine wichtige Aufgabe, die deutlich zu verstärken ist."

Teilgenommen an der Vertragsunterzeichnung haben
·         Professor Dr. Walter Schweitzer, Rektor der Universität Passau
·         Professor Dr. Reinhard Höpfl, Präsident der Fachhochschule Deggendorf
·         Ludwig Bloch, Kanzler der Universität Passau
·         Professor Dr.-Ing. Gregor Snelting, Lehrstuhl für Softwaresysteme, Universität Passau, Dekan der Fakultät für Mathematik und Informatik, Universität Passau
·         Professor Dr. Johann Plankl, Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik und Medientechnik, Fachhochschule Deggendorf
·         Professor Dr. Burkhard Freitag, Lehrstuhl für Informationsmanagement, Universität Passau
·         Professor Dr. Werner Grass, Lehrstuhl für Rechnerstrukturen, Universität Passau
·         Hans Lang, Rechtsreferat der Universität Passau
·         Karl Wisspeintner, Geschäftsführer der Micro-Epsilon Messtechnik GmbH & Co. KG

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