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Wer lacht über wen? – Tagung zu Komik und Behinderung in den darstellenden Künsten

Fragen wie: „Wer lacht über wen? Wie wird gelacht? Warum wird gelacht?“ sind von besonderem Interesse, wenn es um Behinderung geht. Deshalb widmete sich eine dreitägige internationale Konferenz dem Thema Rezeption und Präsentation von Komik und Behinderung in den darstellenden Künsten. Sie wurde vom Lehrstuhl für Romanische Literaturen und Kulturen der Universität Passau organisiert.

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Viele internationale Teilnehmende widmeten sich auf einer dreitägigen Konferenz dem Thema Rezeption und Präsentation von Komik und Behinderung in den darstellenden Künsten. Foto: Universität Passau

Viele internationale Teilnehmende widmeten sich auf einer dreitägigen Konferenz dem Thema Rezeption und Präsentation von Komik und Behinderung in den darstellenden Künsten. Foto: Universität Passau

Auf Einladung von Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Susanne Hartwig kamen vom 13. bis 15. Juli Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis für die internationale, großteils in spanischer Sprache gehaltene Konferenz „Representaciones cómicas de la diversidad funcional entre inclusión y exclusión (dt. „Die Komik in Repräsentationen von Behinderung: zwischen Inklusion und Exklusion“) an die Universität Passau.

„Lachen kann mit einem Machtgefälle verbunden sein und soziale Gruppen ein- oder ausschließen“, sagt Prof. Dr. Susanne Hartwig. Daher seien Fragen wie: Wer lacht über wen? Wie wird gelacht? Warum wird gelacht? von besonderem Interesse, wenn es um Behinderung geht. Auf der Tagung in Passau widmeten sich zahlreiche Vorträge diesen Fragen. Sie bezogen sich dabei interdisziplinär auf Filme, Theateraufführungen, Romane oder Comics und reflektierten verschiedene theoretische Ansätze zur Ethik des Lachens. Zentrale Erkenntnis: Nicht nur Komik selbst, sondern auch die Produktion und die Rezeption von Komik ist äußerst komplex und muss bezüglich Behinderung immer am konkreten Beispiel beurteilt werden.

„Wir geben ihnen keine Stimme, sie haben eine“, sagte Gerd Hartmann, Direktor des renommierten inklusiven Theaters Thikwa aus Berlin, der von seiner Arbeit und dem Konzept seines Theaters berichtete. Oft seien die Stücke persönlich, jedoch keineswegs privater Natur, so Hartmann. Die Schauspielerinnen und Schauspieler, die Hartmann lieber Performerinnen und Performer nennt, seien in den Entstehungsprozess immer intensiv involviert und entwickeln gemeinsam mit Choreografie, Regie und Bühnenbild ein Theaterstück, das oft komisch wird. „Lachen und Behinderung sind vereinbar, weil auf der Bühne nicht über Personen, sondern über Figuren gelacht wird“, so Hartmann. Die Konferenz brachte Referentinnen und Referenten aus Deutschland, den Niederlanden, Polen, Spanien, Großbritannien, Kanada, Mexiko und Argentinien persönlich oder per virtueller Zuschaltung zusammen. Im Rahmenprogramm wurde der französische Film „Théo et les métamorphoses“ (2021, Regie: Damien Odoul) gezeigt.

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Tel.: +49 851 509-1434, -1450
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