"Mit der Auszeichnung möchten wir ein besonders herausragendes Engagement in der deutsch-französischen Zusammenarbeit ehren", sagte Generalkonsul Jean-Claude Brunet, der die Universität Passau besuchte. In Frankreich ist der Orden einer der ältesten und höchsten Auszeichnungen für Verdienste um das französische Bildungswesen. 1808 von Napoleon Bonaparte eingeführt, werden mit ihm nachhaltige und aktive Beiträge zur Vermittlung der französischen Bildung und Kultur gewürdigt.
Tatsächlich sieht sich Harald Kosch, Jahrgang 1968, als Botschafter Frankreichs und eines Kerneuropas des gemeinsamen Verständnisses. "Für mich bedeutet der Orden eine Wertschätzung meiner deutsch-französischen Aktivitäten zur Intensivierung einer universitären Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern und für die aktive Unterstützung der Frankophonie in Bayern und Deutschland", sagte er. Er dankte in einer bewegten Ansprache seiner Familie und den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen aus Universitäten und Netzwerken, die ihn über die Jahre unterstützten und für die Ordensverleihung eigens angereist waren bzw. aus dem Ausland per Skype die Zeremonie verfolgten.
Nach seinem Vordiplom in Informatik an der Technischen Universität München wechselte Harald Kosch an die Ecole Normale Supérieure de Lyon und schloss dort sein Studium ab. An der Ecole Normale Supérieure de Lyon wurde er von 1993 bis 1997 unter seinem Doktorvater Lionel Brunie promoviert. Als Senior Research Assistant wechselte der zweifache Familienvater anschließend an die Universität Klagenfurt, bevor er 2006 dem Ruf der Universität Passau folgte. Er ist deutscher Direktor des DFH/UFA-Doktorandenkollegs zwischen der INSA de Lyon und der Universität Passau. Schwerpunkt dieses Austausches sind Kooperationen in intelligenten digitalen Systemen. Für seine Publikationen und sein internationales Engagement erhielt Kosch zahlreiche Preise, unter anderem den Preis für Verdienste in der Internationalisierung der Universität Passau 2013.
Zu den ersten Gratulanten nach der Ordensvergabe zählte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth. "Als Präsidentin der Universität macht mich diese Auszeichnung sehr stolz und ich gratuliere Herrn Prof. Kosch sehr herzlich", sagte sie. Die Internationalisierung der Universität sei ein wichtiges Ziel, das durch zahlreiche Kooperationen in Studium, Wissenschaft und Lehre in Frankreich gefördert werde. Aufgabe der Universität sei es, eine europäische Gesellschaft zu fördern. "Gerade in schwierigen Zeiten müssen wir uns um gegenseitiges Verständnis bemühen. Die Aktivitäten von Herrn Kosch leisten einen großen Beitrag dafür", sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Carola Jungwirth.
Glückwünsche übermittelte auch Erika Träger, dritte Bürgermeisterin der Stadt Passau. "Die Verleihung ist ein herausragender Ausdruck der Wertschätzung seiner persönlichen Dienste und lässt den Geist der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich spüren", sagte sie. Die Dreiflüssestadt habe eine starke Verbindung zu Frankreich. "In Passau gibt es eine große Affinität zur französischen Sprache, aber auch zur Kultur", so Erika Träger. 2013 feierte die Stadt ihre bereits 40-jährige Partnerschaft mit der französischen Stadt Cagnes-sur-Mer. "Herr Kosch war stets ein interessanter und überaus kompetenter Gesprächspartner für unsere Gäste", sagte Erika Träger. Als Brückenbauer setze der Professor wichtige Signale und stärke so die bilaterale Partnerschaft.