Die Strategie versteht Nachhaltigkeit als zentrale Transformationsaufgabe der Universität und orientiert sich am Whole Institution Approach, bei dem alle Bereiche von Forschung über Lehre und Transfer bis hin zu Governance und Campusbetrieb einbezogen werden. Durch eingebettete Nachhaltigkeitskonzepte, die in den einzelnen Bereichen Schritt für Schritt durch konkrete Einzelmaßnahmen und Projekte umgesetzt werden, soll Nachhaltigkeit für jeden Universitätsangehörigen zum gelebten Alltag werden. In der Präambel der Strategie heißt es: „Die Menschheit sieht sich mit einer Vielzahl ineinander verwobener Krisen konfrontiert, die auf fehlende Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Dimensionen zurückzuführen sind.“ Die Universität versteht es daher als ihren Auftrag, Zukunftsfähigkeit und gesellschaftliche Verantwortung systematisch im akademischen Handeln zu verankern. „Das Ziel der Nachhaltigkeitsstrategie ist es, Universitätsleitung, Wissenschaft, Verwaltung sowie Studentinnen und Studenten in einen kontinuierlichen Dialog einzubinden, um gemeinsam einen Campus zu gestalten, an dem nachhaltige Forschung und Forschung zu Nachhaltigkeit in ökologischer, ökonomischer und sozialer Dimension selbstverständlich sind.“, so Stefan Schröder, Mitglied des „Teams Nachhaltigkeit“ an der Universität Passau und Mitautor.
In der Umsetzung folgt die Strategie dem Vorrangmodell: Die ökologische Nachhaltigkeit bildet den zentralen Bezugspunkt, während soziale und ökonomische Dimensionen bewusst mitgedacht werden. Als infrastrukturelle sowie bauliche Maßnahmen geplant sind unter anderem der weitere Ausbau erneuerbarer Energien auf dem Campus, die Einführung des Umweltmanagementsystems EMAS sowie Investitionen in energieeffiziente IT-Infrastrukturen. Ebenso sieht die Strategie vor, das zentrale Ziel der Nachhaltigkeit in Forschung, Lehre und Transfer zu verankern. In der Forschung will die Universität verstärkt auf die Förderung von interdisziplinären Verbundprojekten setzen, die Nachhaltigkeit als Thema und als methodisches Prinzip begreifen. Nachhaltige Forschung selbst wird durch Prinzipien wie den freien Zugang zu Forschungsergebnissen und -daten durch Digitalisierung (Open Science), sowie durch ressourcenschonende Forschungspraxis und gemeinsame Infrastrukturnutzung verwirklicht. Auch in der Lehre soll Nachhaltigkeit verankert werden – durch curriculare Weiterentwicklungen, interdisziplinäre Lehrformate und die Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Im Bereich Transfer soll der Campus noch stärker in Stadt und Region hineinwirken, indem durch öffentliche Veranstaltungen, regionale Kooperationen und Gründungsförderung zusätzliche Räume zum Austausch über nachhaltige Zukunftsfragen geschaffen werden. Auch die künftige Generation soll durch eine starke Rolle des studentischen Engagements einbezogen werden: So leisten Studierendeninitiativen wie die Hochschulgruppe Nachhaltigkeit durch Projekte wie die „Nachhaltigen Wochen“ an der Universität oder Foodsharing bereits heute sichtbare Beiträge. Die Universität plant, diese Initiativen organisatorisch, räumlich und finanziell weiter zu stärken.
„Mit der Nachhaltigkeitsstrategie schaffen wir einen verbindlichen Rahmen für verantwortungsbewusstes Handeln in allen Bereichen der Universität. Wir wollen Nachhaltigkeit aus interdisziplinärer Perspektive nicht nur lehren und erforschen, sondern sie auch im Bewusstsein der Universitätsfamilie verankern. Unser Campus besitzt hierfür ein starkes Potenzial als Dreh- und Angelpunkt für nachhaltige Belange in Stadt und Region, in Bayern und weit darüber hinaus“, fasst Prof. Dr. Werner Gamerith, Vizepräsident für Transfer und interne Vernetzung mit der Querschnittsaufgabe Nachhaltigkeit, das zentrale Ziel der Universität im Zuge der Veröffentlichung der Strategie zusammen.
Die vollständige Nachhaltigkeitsstrategie ist online abrufbar auf unserer Webseite Nachhaltigkeitsstrategie.