„Schlüsselbegriffe, die gesellschaftliche Phänomene beschreiben, beziehen sich auf historische Besonderheiten einer Gesellschaft, ihre Praktiken und ihre kulturellen Werte. Während ihre Komplexität und Vieldeutigkeit im täglichen Gebrauch nicht deutlich werden, sind sie in einem transnationalen Kontext zunehmend offensichtlicher“, erklärt Prof. Dr. Christoph Barmeyer vom Lehrstuhl für Interkulturelle Kommunikation der Universität Passau, der die Tagung gemeinsam mit seinen französischen Kolleginnen Dr. Catherine Teissier und Prof. Dr. Nicole Colin (Aix-Marseille-Université) veranstaltet. „Dies wird umso deutlicher, weil ihre Bedeutung und ihre Interpretation Veränderungen erfahren. Daher ist es von grundlegender Wichtigkeit für ein besseres Verständnis und die europäische Zusammenarbeit, die Wichtigkeit dieser Schlüsselwörter zu kennen, um eine ‚richtige‘ Interpretation zu ermöglichen.“
Die interdisziplinäre Tagung, die renommierte deutsche und französische Wissenschaftler versammelt und zentrale Schlüsselwörter aus Medien, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft kontrastiv präsentiert und analysiert, versteht sich als interkulturelles Forum des Austauschs, der Verständigung und das Weiter-Denkens. Dabei ist der deutsch-französische Kontrast exemplarisch für Europa; in Zukunft sollte die Erforschung zentraler wichtiger Schlüsselbegriffe, die für die europäische Verständigung und Entwicklung von so großem Wert sind, über den deutsch-französischen Rahmen hinausgehen und auch die süd-, ost- und nordeuropäischen Gesellschaften berücksichtigen.
Die Tagung richtet sich nicht nur an Hochschullehrer und Doktoranden, sondern auch an Studierende, insbesondere die des deutsch-französischen Masterstudiengangs ICBS/LEA (Aix-Marseille-Université und Universität Passau), den die Initiatoren dieser Tagung, Christoph Barmeyer und Catherine Teissier seit 2012 mit den Studierenden Antje Jansen (Aix)und Sebastian Öttl (Passau) betreuen. Die Studierenden tragen selbst aktiv mit einem Vortrag zur Tagung bei.
Ursprünglich war die Tagung im Juni 2013 an der Universität Passau geplant, aber wegen des damaligen Jahrhunderthochwassers in Bayern buchstäblich „ins Wasser gefallen“. Nun wird sie an der Universität Aix-en-Provence stattfinden, mit der die Universität Passau schon seit Jahrzehnten enge Austauschbeziehungen hat.
Neben weiteren französischen Organisationen wird die Tagung von der Deutsch-Französischen Hochschule und dem Bayerisch Französischen Hochschulzentrum in München unterstützt.