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Antimikrobielle Resistenzen

Rückkehr in die Medizin des Mittelalters?

Immer mehr Antibiotika verlieren ihre Wirksamkeit – eine besorgniserregende Entwicklung, die als antimikrobielle Resistenz (AMR) bekannt ist. Dabei werden Bakterien unempfindlich gegenüber Antibiotika, weil sie sich an die Wirkstoffe dieser Arzneimittel anpassen. Dies geschieht beispielsweise durch genetische Mutationen oder den Austausch von Resistenzgenen zwischen Bakterien. Besonders problematisch ist dies bei bakteriellen Infektionen, die mit herkömmlichen Antibiotika nicht mehr behandelt werden können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt davor, dass wir ohne wirksame Alternativen in eine „postantibiotische Ära“ geraten könnten, in der selbst einfache Infektionen tödlich verlaufen.

Die Europäische Kommission hat in einem aktuellen Gesetzgebungsvorschlag Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Krise vorgestellt. Doch reichen diese aus? Eine vielversprechende, aber bisher wenig beachtete Alternative sind Bakteriophagen, kurz Phagen. Diese Viren befallen gezielt Bakterien und können resistente Erreger abtöten. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Phagen zur Infektionsbekämpfung eingesetzt, gerieten jedoch durch die Entdeckung der Antibiotika in Vergessenheit. Heute werden sie vor allem in osteuropäischen Ländern genutzt – in der EU hingegen stehen sie vor hohen regulatorischen Hürden.

Wie können Phagentherapeutika auf den europäischen Arzneimittelmarktgelangen? Welche rechtlichen und praktischen Herausforderungen müssen überwunden werden? Besonders relevant ist die Frage, wie Patienten im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung Zugang zu einer Phagentherapie erhalten können. Gibt es einen Anspruch darauf?

Zeit: Mittwoch, 04. Juni 2025, 18.00 - 19.30 Uhr
Ort: Große Klingergasse 2a

Um Anmeldung wird gebeten.

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